In der Sitzung am Wochenanfang lag dem Stadtrat die Übersicht über die Freibadsaison 2020 vor. Sie dauerte vom 11. Juni bis 30. August – „mit einem umfassenden Hygienekonzept und begrenzter Besucherzahl“, wie es dazu im Bericht der Verwaltung heißt.
15.130 Badegäste waren während dieser Zeit gekommen. "Die geringe Besucherzahl ist den ,Corona-Bedingungen' und der daraus folgenden Begrenzung der Besucherzahl geschuldet." Zum Vergleich: 2019 waren 42.314 Besucher gezählt worden, also die rund dreifache Anzahl.
"Wir liegen im normalen Defizit", berichtete Bürgermeister Bernd Sommer mit dem Blick auf die Zahlen: 215.920,28 Euro sind in der Aufstellung der Verwaltung notiert. Darin heißt es: "Die geringen Einnahmen aus den Badegebühren konnten durch Einsparung beim Wasser-, Strom- und Erdgasverbrauch kompensiert werden im Rahmen."
Bürgermeister Sommer ergänzte, dass alle Posten eingerechnet seien; der Ordnung halber müssten noch weitere 10.000 bis 15.000 Euro draufgerechnet werden: Für die Dokumentationspflicht waren die sonst in der Verkehrsüberwachung tätigen Mitarbeiter für die Aufgaben im Bad abgeordnet worden.
"Eh da"-Kosten
Diese Personalkosten seien aber in anderen Haushaltsstellen vermerkt, erklärte Sommer. Er sprach in diesem Zusammenhang von „Eh da“-Kosten, weil die Mitarbeiter „eh da“ gewesen wären.
„Das bestätigt uns im Nachhinein, dass wir richtig gehandelt haben“, sagte Sommer über die Öffnung des Bades in der letztjährigen Saison. Dieser Meinung waren auch grundsätzlich die Fraktionen. Andreas Riedl sah für die CSU mit der Öffnung des Bads auch ein bisschen Urlaubsstimmung angeboten.
Anerkennung für Personal
Bernhard Lux (Freie Wähler) gefiel ebenfalls das vergleichsweise überschaubare Defizit. "Das bestärkt uns in unserem Entschluss, auch heuer die Bademöglichkeit anzubieten", so der Sprecher mit einer großen Anerkennung für das Personal für ihren Job in der besonderen Situation. Monika Gerl (SPD) bezog sich in ihrer Stellungnahme auf die Zahlen. Dabei machte sie eine interessante Rechnung auf.
Die Einnahmen (31.848,07 Euro) hätten sich im Vergleich zum Vorjahr (72.208,09) halbiert. Entsprechend geringer seien auch die Kosten (2020: 247.768,35 Euro, 2019: 306483,67 Euro). "Wir haben davon Kenntnis genommen", sagte Monika Gerl. Sie rechnete vor, wie viel die Stadt indirekt pro Besucher draufgezahlt hat: 2019 waren es 5,50 Euro, 2020 legte die Stadt 14,20 Euro pro Gast drauf.
200.000 Euro pro Besuch
Sommer antwortete spontan darauf. "Das ist korrekt", so der Bürgermeister und machte seine Rechnung auf. Wenn die Saison ausgefallen wäre, hätte man die Kosten ebenfalls gehabt. "Wäre ich einmal mit meinem Zeh im Bad gewesen, dann hätte mein Besuch 200.000 Euro gekostet", sagte Sommer augenzwinkernd mit dem Hinweis, dass Statistik immer von zwei Seiten beleuchtet werden müsste.
Saison im Egrensisbad soll am 13. Mai beginnen
- "Der Vorlauf ist enorm", erklärte Bürgermeister Bernd Sommer über die vielen Arbeiten, die bis zu einem Saisonstart im Egrensisbad erledigt werden müssen.
- Der Termin für die Eröffnung des Egrensisbads steht bereits fest. Am 13. Mai – dem Feiertag Christi Himmelfahrt - ist die Freizeiteinrichtung in Betrieb.
- "In welchem Umfang und ob wir dürfen, das entscheidet sich dann entsprechend der Rahmenvorgaben", so Sommer einschränkend im Hinblick auf die Bestimmungen in der Corona-Pandemie.
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