In seiner Predigt betonte Regionaldekan Georg Flierl aus Tirschenreuth, dass es nicht einfach sei, der Versuchung des Populismus zu widerstreben. "Wichtig ist es, sich der Wahrheit verpflichtet zu wissen", forderte der Prediger auf. "Diesem Anspruch müssen wir uns immer wieder neu stellen." Dies gelte aber auch für die Kirche, wenn er nur an die Missbrauchsfälle denke.
Pfarrer Flierl feierte den Gottesdienst mit Pater John Gali. Sieben Mitglieder der Frauen-Union Waldsassen trugen bei den Fürbitten ihre Anliegen im Bereich Familie, Beruf, Kirche und Politik vor. Eindrucksvoll das anschließende Kyrie, gesungen von Pater John in seiner Landessprache. In seiner folgenden Predigt gratulierte Pfarrer Georg Flierl zunächst der Frauen-Union zu ihrem Jubiläum, "50 Jahre Frauen-Union bedeuten 50 Jahre Engagement für das Allgemeinwohl, für die Mitmenschen aus christlicher Grundhaltung heraus." Der Geistliche verwies darauf, dass sich im vergangenen halben Jahrhundert viel verändert habe.
In seiner Predigt ging der Pfarrer auch auf die Situation der Frauen in der Kirche ein. Zu dieser Thematik halte er eine kurze Besinnung für nötig. Denn in der Kirche gebe es eine Hierarchie, es gehe um den Ursprung in der Kirche. Gott selbst habe mit der Kirche einen Anfang gemacht, Gott selbst habe den Auftrag gesetzt. Die Kirche habe nur allein daraus ihre Berechtigung. Die Kirche könne sich also nicht selbst pragmatisch neu erfinden und sich nach der aktuellen Mode richten, so der Regionaldekan. Es werde sich deshalb nie vermeiden lassen, dass es auf kirchlicher und auf politischer Ebene immer wieder zu Kollisionen komme. Entscheidend sei doch, dass man bereit sei, jeden Tag aufs Neue das Kreuz auf sich zu nehmen und zudem den ganzen Willen Gottes erkenne.
Musikalisch begleitet wurde der Gottesdienst, an dem viele weitere FU-Ortsverbände aus der Region teilnahmen, von Alois Fischer an der Orgel. Danach trug sich Staatsministerin Kerstin Schreyer im großen Sitzungssaal des Rathauses in das Goldene Buch der Stadt ein. Anschließend ging's zum Festakt ins Kunsthaus Waldsassen.
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