Waldsassen
28.12.2020 - 13:48 Uhr

Gefahr für Fußgänger: Zebrastreifen in der Lämmerstraße in Waldsassen

Im Moment ist bei der Bushaltestelle vor der Markgraf-Diepold-Grundschule in Waldsassen nur wenig los. Doch wenn der Schulbetrieb wieder normal läuft, drohen erneut brenzlige Situationen. Dagegen will der Bauausschuss nun etwas tun.

Veränderungen beim Fußgängerüberweg in der Lämmerstraße sind in der jüngsten Sitzung des Bauausschusses gefordert worden. Jetzt wird überlegt, ob die Fahrbahn in diesem Bereich mit baulichen Veränderungen oder nur optisch eingeengt wird, um den Zebrastreifen für Autofahrer besser kenntlich zu machen. Bild: kgg
Veränderungen beim Fußgängerüberweg in der Lämmerstraße sind in der jüngsten Sitzung des Bauausschusses gefordert worden. Jetzt wird überlegt, ob die Fahrbahn in diesem Bereich mit baulichen Veränderungen oder nur optisch eingeengt wird, um den Zebrastreifen für Autofahrer besser kenntlich zu machen.

In der jüngsten Sitzung des Bauausschusses ging es vor allem auch um Anregungen von Bürgern, die Ende November im Rathaus eingereicht worden waren. Ein Themenkomplex war dabei die Anzahl der zur Verfügung stehenden Abfallbehälter. Bei anderen Anträgen ging es um die Verkehrssicherheit, etwa in der Lämmerstraße bei der Bushaltestelle vor der Markgraf-Diepold-Grundschule.

„Viele Verkehrsteilnehmer parken dort unzulässig zu nah am Zebrastreifen“, erklärte Bürgermeister Bernd Sommer zur Problematik. Auf den Fußgängerüberweg hätten Autofahrer daher nicht unbedingt eine gute Sicht. Es gebe immer wieder gefährliche Situationen. Daher forderte Sommer eine „100-prozentige Lösung“ dort.

Zeitliche Begrenzung

Wie es hieß, war das Anliegen auch an die Polizei herangetragen worden – mit der Anregung, dort eine Geschwindigkeitsbeschränkung auf 30 km/h anzuordnen. Die Beamten hielten dies nicht explizit für nötig, doch angesichts der besonderen Situation dort könne die Bitte um ein Tempolimit dort nachempfunden werden und ein solches somit auch empfohlen werden. Möglicherweise, so hieß es, ließe sich die Regelung zeitlich begrenzen.

Davon hielt nun aber Bürgermeister Bernd Sommer nicht viel: "Ich habe mir überlegt: Im Sommer beim Freibad 30 km/h, im Winter nicht. Weiter oben dann nur während der Schulzeit", sinnierte Sommer und fügte hinzu: "Kennt sich der Autofahrer da noch aus?"

"Vom Feuerwehrhaus bis zum Enslein mit Tempo 30: Das ist schon sehr lang."

Bürgermeister Bernd Sommer nach einem Selbstversuch mit dem Auto

Bürgermeister Bernd Sommer nach einem Selbstversuch mit dem Auto

Die Beschränkung der kompletten Lämmerstraße auf 30 km/h hatte Bernd Sommer im Selbstversuch ausprobiert – abends, als kaum Verkehr war. „Vom Feuerwehrhaus bis zum Enslein mit Tempo 30: Das ist schon sehr lang.“ Unterm Tag dagegen sei ein schnelleres Fahren ohnehin nicht möglich.

Halteverbot angeregt

Von einem Tempolimit hielt Karlheinz Hoyer (CSU) nicht viel und regte stattdessen ein Halteverbot in der Lämmerstraße an, auf beiden Seiten im Bereich der Einmündung Schillerstraße. Dies würde die Situation dort etwas entschärfen.

Als das „denkbar Ungünstigste“ bezeichnete Johann Wurm den Zebrastreifen in der Lämmerstraße. „Was ist uns die Fußgängersicherheit wert?“, fragte der Freie Wähler, der hauptberuflich Verkehrssachbearbeiter bei der Polizei Weiden ist und vor diesem Hintergrund die Rechtsgültigkeit des Überwegs in der jetzigen Form hinterfragte.

Zusätzliche Sicherungen

Bei einem hohen Anteil von Fußgängern und einer vielbefahrenen Fahrbahn müssten zusätzliche Sicherungen eingebaut werden: Wurm nannte ein Beispiel, wobei eine Art Bordstein auf die Fahrbahn gedübelt wurde, um den Überweg besser von der Straße abzutrennen.

Eine optische Verengung der Fahrbahn schlug Bürgermeister Sommer vor. Es müsse allerdings geprüft werden, welche baulichen Veränderungen überhaupt möglich sind. Jörg Wifling (CSU) schlug an der Einmündung zur Schillerstraße eine „Rechts-vor-links“-Regelung vor, Harald Hertel (CSU) gefiel durchaus auch eine Tempo-30-Lösung. Ferner wurden ein hoher Fahrbahnteiler oder eine durchgezogene Linie auf der Straße genannt, um den Verkehr auf den Fußgängerüberweg hinzuweisen.

Verkehrslärm in Kondrau nervt

Bei den Anregungen der Bürger wurde auf die Lärmbeeinträchtigungen in Kondrau durch die Bundesstraße hingewiesen. Beim Ortseingang aus Richtung Mitterteich sei es durch den Verkehr auf der hoch liegenden Fahrbahn „relativ laut“, gab Sommer die Kritik aus den Reihen von Bürgern und Anwohnern wieder. Moniert wurde auch die hohe Geschwindigkeit, mit der Autofahrer innerorts und zwischen Kondrau und Waldsassen unterwegs seien.

Im Hinblick auf die angeregte Tempobeschränkung sah die Polizei nach den Worten von Sommer keinen Handlungsbedarf: "Deshalb wäre es ja gut, wenn die neue Straße käme." Die würde dann unterhalb von Kondrau und ins Gelände eingebaut verlaufen. "Aber das kann noch dauern."

Deshalb kündigte Sommer mit der Zustimmung des Ausschusses Geschwindigkeitsmessungen über mehrere Tage an. „Denn es geht vor allem um die nächtlichen Raser.“ Auch die Anzeige am Fahrbahnrand, die Lenkern beim Passieren der Messstelle je nach gefahrener Geschwindigkeit ein lächelndes oder mürrisch blickendes Gesicht zeigt, sei hilfreich.

Veränderungen beim Fußgängerüberweg in der Lämmerstraße wurden in der jüngsten Sitzung des Bauausschusses gefordert. Bild: kgg
Veränderungen beim Fußgängerüberweg in der Lämmerstraße wurden in der jüngsten Sitzung des Bauausschusses gefordert.
 
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