Waldsassen
12.09.2019 - 13:29 Uhr

„Gegenwind im Stiftland“ will aufforsten statt abholzen für Windmonster

Unterstützung für Rechtsbeistand für Bürgerwindpark Ellenfeld

Albert Köstler, Vorsitzender der Bürgeraktion „Gegenwind“, kündigt an, dass der Verein einen Teil der Kosten für einen Rechtsbeistand beim Rotmilan-Streit übernimmt. Bild: jr
Albert Köstler, Vorsitzender der Bürgeraktion „Gegenwind“, kündigt an, dass der Verein einen Teil der Kosten für einen Rechtsbeistand beim Rotmilan-Streit übernimmt.

Die Bürgeraktion "Gegenwind Stiftland" macht Geld für ein Projekt und einen Rechtsstreit im Landkreis Tirschenreuth locker. Wie Vorsitzender Albert Köstler mitteilt, unterstützt die Bürgeraktion die Aktion "Aufforsten statt Abholzen für Windmonster" im Gebiet der Bürgeraktion.

"Gegenwind" will, soweit es die Finanzlage zulässt, ab sofort jedes Jahr bis zu 500 Euro für Baumpflanzungen zur Verfügung stellen. Die Maßnahmen sind im Vorfeld mit der Bürgeraktion, der jeweiligen Kommune sowie gegebenenfalls den staatlichen Forstberatern abzustimmen. Interessierte Kommunen können sich ab sofort bei Köstler melden.

Weiter beschlossen die Mitglieder der Bürgeraktion, sich an den Kosten für den Rechtsbeistand wegen einer zeitweisen Abschaltung der Windkraftanlagen in Ellenfeld finanziell zu beteiligen. Dort wurde im vergangenen Jahr ein zerstückelter Rotmilan im Bereich der Ellenfelder Windräder tot aufgefunden.

Zeitweise abschalten

Der Verein für Landschaftspflege und Artenschutz Bayern (VLAB) fordert nach dem Fund des toten Vogels beim Landratsamt zum Schutz der Vögel eine zeitweise Abschaltung des Bürgerwindparks in Ellenfeld. Das Landratsamt Tirschenreuth hat im Juni vergangenen Jahres eine Horstsuche in Auftrag gegeben. "Ein von dem beauftragten Großvogelexperten Carsten Rohde heuer im Mai vorgelegtes Gutachten ergab, dass 740 Meter von einer dortigen Windkraftanlage entfernt sich ein Rotmilanhorst befindet. Zwei weitere Rotmilanhorste befinden sich knapp außerhalb des 1500 Meter-Prüfradius. Die Bürgerwindpark Ellenfeld GmbH zweifelt die Neutralität der Expertise an, weil der Gutachter vor allem für Windkraftgegner tätig ist und eigene Gutachter nicht dabei waren", informiert "Gegenwind".

Eilentscheidung gefordert

Der VLAB sowie Personen und Institutionen in und um Bärnau drängten jetzt auf eine Eilentscheidung des Landratsamtes über die zeitweise Abschaltung der Windkraftanlagen. An den Kosten für den Rechtsbeistand beteiligt sich die Bürgeraktion mit zehn Prozent oder maximal 500 Euro. "Beide Entscheidungen traf die Mitgliederversammlung einstimmig", teilte Vorsitzender Köstler mit.

 
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