Waldsassen
04.01.2019 - 16:48 Uhr

"Wie geht es weiter mit unserem Haus?"

Markus Scharnagl hat am eigenen Leibe als Patient erlebt, wie gut im Krankenhaus in der Klosterstadt gearbeitet wird. Jetzt fordert der Familienvater und CSU-Stadtrat ein klares Bekenntnis der Kliniken-AG für den Standort Waldsassen.

Ein klares Bekenntnis der Kliniken-AG zum Krankenhaus-Standort Waldsassen (Bild) fordert Markus Scharnagl. Bild: kgg
Ein klares Bekenntnis der Kliniken-AG zum Krankenhaus-Standort Waldsassen (Bild) fordert Markus Scharnagl.

„Bringen Sie den Mut auf und setzen Sie ein klares Bekenntnis zum Erhalt des Krankenhaus-Standort Waldsassen“, heißt es in dem Brief, den Markus Scharnagl an den Vorstand der Kliniken-AG geschrieben hat. Der Kommunalpolitiker war Ende 2018 mit einer, wie er schreibt, „lebensbedrohlichen Erkrankung“ ins Krankenhaus eingeliefert worden. Dort habe er Beschäftigte erlebt, von denen jeder seinen Beruf mit Leidenschaft, Engagement und Kompetenz ausführt: „Dafür allen ein aufrichtiges Vergelt’s Gott.“

Andererseits plagten die Mitarbeiter Ungewissheit: „Wie geht es weiter mit unserem Haus?“ Es sei nicht nachvollziehbar, warum die Chefarzt-Stelle noch nicht besetzt sei. Außerdem verweist Scharnagl auf den „subjektiv gesehen, künstlich erzeugter Investitionsstau“. Mit dem von den Mitarbeitern in Waldsassen gezeigten Einsatz lasse sich ruhigen Gewissens sagen: „Die Defizite der Kliniken AG entstehen zu vorderst sicher nicht in Waldsassen. An dieser Misere tragen andere Häuser – vermutlich sogar das Stammhaus in Weiden – eine erheblich größere Schuld.“ In einer Zeit, geprägt von Schnelllebigkeit, Ungewissheit, Komplexität und Mehrdeutigkeit, seien auch neue Ansätze notwendig, diesen Herausforderungen zu begegnen. „Dazu zählen vor allem Mut und Risikobereitschaft“, schreibt Scharnagl. „Es ist einfach sich hinter Zahlen und der großen Gesundheitspolitik zu verstecken.“ Das Risiko müssten die Vertreter der Kliniken AG nicht alleine tragen. „Kommunen, Landkreise, Mandatsträger, Aufsichtsräte und die Bürger gehen den Weg mit Ihnen und tragen Risiken mit, wenn es um die Sicherstellung der medizinischen Versorgung geht.“

Ein neues Zukunftskonzept werde keinen nachhaltigen Erfolg bringen, „wenn es nicht eine klar definierte Zielsetzung gibt“. Diese müsse losgelöst sein von rein finanziellen Aspekten sein. Der Erhalt der Häuser zur dauerhaften medizinischen Versorgung im ländlichen Raum müsse im Vordergrund stehen. Zielsetzung und Rahmenbedingungen sollten gemeinsam mit kommunalen Trägern und dem Aufsichtsrat einstimmig erarbeitet werden. „Ein Zukunftskonzept das von einem ,Finanzerer‘ in Auftrag gegeben wird, wird diesen sicher zufriedenstellen, aber sicher kein zufriedenstellendes Ergebnis für die medizinische Versorgung von ganzen Landstrichen bringen.“

 
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