Waldsassen
18.01.2023 - 11:56 Uhr

Gemälde, Grafiken und Fotografie im Kunsthaus Waldsassen

Hans Wallner aus Regensburg zeigt in der nächsten Ausstellung im Kunsthaus 60 seiner eindrucksvollen Werke. Der Titel "Nicht nur Schnee" hat einen besonderen Grund.

Hans Wallner ist Künstler aus Leidenschaft. Diese Leidenschaft betreibt er seit vielen Jahren als Profi. Als Multitalent malt und zeichnet er. Manchmal aber greift Wallner auch zur Fotokamera, um den kleinsten Eindrücken des Lebens auf die Spur zu kommen. Nichts bleibt dem 71-Jährigen verborgen, was er in seinen Tusche- und Bleistiftzeichnungen mit akribisch genauer Handarbeit zeigt. Seine Landschaften könnten – von der Ferne betrachtet – durchaus auch Fotografien sein.

Wallner hat das Kunsthaus Waldsassen als Raum für seine Werke über eine Bekannte entdeckt. "Meine Nachbarin sagte zu mir, da musst du mal ausstellen. So ein Kunsthaus, wie die Waldsassener haben, gibt es weit und breit in Regensburg nicht", erzählt Wallner. Das gefällt natürlich den Mitgliedern des Fördervereins sehr, die Wallner beim Aufhängen seiner Exponate helfen. Markus und Luca Braun, Werner Müller und Jürgen Klein sind nicht nur selbst Künstler, sondern längst auch "Künstler" beim "in Szene setzen" von Kunst an den Wänden des Kunsthauses.

Hans Wallner hat viel von dieser immer wieder interessanten Kunst aus der Oberpfalz mitgebracht. Rasch sind alle drei Ebenen im Kunsthaus belegt. Die Malereien, Zeichnungen und Fotografien müssen nur noch entsprechend der Themen angeordnet werden.

Auffällige Unsinnigkeiten

Wallner zeigt im Foyer und im unteren Ausstellungsraum bunte Malereien, Bleistift- und Tuschezeichnungen sowie einige Fotografien. Manche Werke, wie etwa das mit dem Titel "Faszination Winter", im Detail betrachtet verblüffen durch eine nahezu perfekte Nachahmung der Realität. Zu den Winterlandschaften meint Wallner, er habe sie bewusst ausgesucht. Damit bekämen die Betrachter einen Eindruck davon, was ein Winter mit Schnee ist - der sich bisher kaum einstellen wollte.

"Nicht nur Schnee" – so lautet die Präsentation und das ist wörtlich zu nehmen. Bunt und farbenfroh sind zwei von Wallners Bilder, die wegen ihrer "Unsinnigkeit" absolut auffallen und gefallen. "Selbst mit Huhn" heißt ein Eigenporträt. Beim Titel "Tee im Gebirge" lässt es der Künstler offen, warum eine Frau draußen im Gebirge Tee einschenkt.

Fröhliche Schweinchen

Kritisch nimmt Wallner als Mitglied am Projekt "Denk-Mal-Krieg – Denk-Mal-Frieden" und an der "Organisation von Ausstellungen für "Kunst und Frieden e. V." die Welt ins Visier. "Möge unsere einzige Erde wieder in ein Gleichgewicht kommen", sagt Wallner zu seinem Ölgemälde "Balance", auf dem der Zeigefinger einer Menschenhand die bunte Erde voller Schmetterlinge trägt.

Die Erklärung zu den vielen Schweinchen, die fröhlich aus einem zweistöckigen Haus aus den Fenstern auf einen Grill im Garten schauen, lässt Wallner offen. "Wer da wohl heute gegrillt wird? Das soll sich jeder selbst überlegen," sagt er schmunzelnd.

Winzigkeiten als Hauptpersonen

Seine Fotografien aber sollte der Betrachter schöner Künste ebenfalls nicht außer Acht lassen. Der Regensburger geht mit seiner Kamera auf die Pirsch. Ohne Makro-Technik einzusetzen, pickt er die Details eines Granitfelsen, eines Baumstammes oder anderer Naturschätze heraus und lässt diese Winzigkeiten dann vergrößert zu Hauptpersonen seiner Darstellung mutieren. Im dritten, obersten Stockwerk des Kunsthauses macht Wallner einen künstlerischen Ausflug in seine Reisezeit. In der Mongolei hat er mehrmals einige der dortigen Bewohner skizziert.

Wallner selbst sagt von sich, er habe sich erst später seinen Traum als Profikünstler erfüllt. 60 Arbeiten zeugen davon, dass dieser Lebensentschluss des Regensburgers die Oberpfälzer Kunstszene absolut bereichert und können ab 22. Januar in Waldsassen besichtigt werden.

Hintergrund:

Ein Künstler mit vielen Talenten

  • Hans Wallner, freischaffender Künstler, ist 1951 in Laufen an der Salzach geboren
  • Maler, Zeichner und manchmal Fotograf lebt seit 2000 in Regensburg
  • Intensive Kunststudien, unter anderem bei Carlo Schellemann
  • Ausstellung im Kunsthaus bis 5. März
  • Öffnungszeiten Samstag und Sonntag von 14 bis 17 Uhr
  • Vernissage mit musikalischer Begleitung Samstag, 21. Januar, 19 Uhr
 
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