Waldsassen
22.02.2019 - 16:07 Uhr

Gemeinsam Chancen ausloten und nutzen

Im Beitrag über den Familien-Stammtisch in Waldsassen wäre diese Aussage etwas "zu knapp rübergekommen", erklärte Bürgermeister Bernd Sommer: Er habe um den Erhalt des Krankenhauses "allein auf weiter Flur" gekämpft.

Geschlossenes Handeln mahnt Rainer Fischer beim Bemühen um den Erhalt des Standorts Waldassen im Verbund der Kliniken AG an. Bild: dtr
Geschlossenes Handeln mahnt Rainer Fischer beim Bemühen um den Erhalt des Standorts Waldassen im Verbund der Kliniken AG an.

Der Rathaus-Chef erklärte auf Anfrage, dass er bei den Bemühungen um den Erhalt des Standorts immer Rainer Fischer, Dr. Wolfgang Fortelny und auch Landrat Wolfgang Lippert einbezogen wissen möchte. Unterdessen hat sich Rainer Fischer zu Wort gemeldet. "Wem es in der Küche zu heiß ist, soll nicht Koch werden und wer nicht mit Kritik leben kann, soll sich von der Kommunalpolitik fernhalten", so der SPD-Kreistagsfraktionschef. "Diesen Erkenntnissen folgend habe ich versucht, die oft mühsame Sacharbeit in den Vordergrund zu stellen und so bisher auch auf die Erwiderung manch fragwürdiger Aussagen zur Situation des Krankenhauses Waldsassen verzichtet." Die Kritik des CSU-Vorsitzenden Markus Scharnagl, er vermisse das Engagement der "anderen" Kreistagsfraktionen und die Aussage von Bürgermeister Sommer hätten ihn aber zu einer Reaktion veranlasst.

Die SPD-Fraktion habe sich in den Kreistagssitzungen im Juni und November 2018 für die Interessen der Häuser im Landkreis Tirschenreuth eingesetzt und sich hierbei von "anderen" Fraktionen sicher nicht übertreffen lassen. "Bürgermeister Bernd Sommer und Dr. Wolfgang Fortelny sind mit mir gemeinsam auch im Aufsichtsrat der Kliniken-Nordoberpfalz AG ... insbesondere in den letzten Wochen und Monaten für die Standorte im Landkreis und die Interessen der hier Beschäftigten eingetreten." Bürgermeister Sommer habe sich laut Pressebericht mit dem für Waldsassen erreichten Kompromiss zufrieden gezeigt. "Zufrieden bin ich mit der jetzigen Lösung nicht, stimme jedoch Bernd Sommer insoweit zu, dass unter den gegebenen Voraussetzungen nicht mehr zu erreichen war." Für den Standort sei von Bedeutung, dass zunächst an der Reha festgehalten wird. "Schon diese Formulierung zeigt, dass es sich um eine Chance für diese Einrichtung, keinesfalls aber um eine Bestandsgarantie handelt." Der Landkreis werde nicht langfristig Defizite dieser Einrichtung übernehmen. Sicher seien nicht alle Beteiligten am Erhalt der Reha-Einrichtung interessiert. "Deshalb mein Appell an alle, denen der Erhalt des Hauses in Waldsassen am Herzen liegt und insbesondere an alle, die in unterschiedlichen Funktionen für dieses Krankenhaus Verantwortung tragen: Lasst uns gemeinsam die nun vorhandenen Chancen ausloten und nutzen." Die Stadt und die im Krankenhaus Beschäftigten hätten jede Anstrengung verdient.

Der Satz "Trommeln gehört zum Handwerk" dürfe "nicht zum Leitmotiv in Fragen der medizinischen Versorgung unserer Bevölkerung werden", so Fischer. "Für mich und die SPD-Kreistagsfraktion nehme ich in Anspruch, dass zwischen dem Verzicht auf öffentliche Stellungnahmen und dem Nichtstun ein großer Unterschied besteht."

Rainer Fischer, Fraktionsvorsitzender der SPD im Kreistag und Mitglied im Aufsichtsrat der Kliniken AG, äußert sich in einer ausführlichen Stellungnahme zur Situation des Krankenhauses Waldsassen. Bild: tr
Rainer Fischer, Fraktionsvorsitzender der SPD im Kreistag und Mitglied im Aufsichtsrat der Kliniken AG, äußert sich in einer ausführlichen Stellungnahme zur Situation des Krankenhauses Waldsassen.
 
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