Waldsassen
11.07.2022 - 13:21 Uhr

Gewaltiger Orchesterklang in der Basilika Waldsassen

Ein besonderes Erlebnis bereitete das Sinfonieorchester der Hochschule für Musik in Nürnberg einem dankbaren Publikum in der Basilika Waldsassen. Zu hören waren zwei Orchesterwerke – aus verschiedenen Epochen mit einer Gemeinsamkeit.

Das Orchester der Hochschule für Musik in Nürnberg unter der Leitung von Daniel Alfred Wachs (links) bereitete dem Publikum in der Basilika ein außergewöhnliches Konzerterlebnis. Bild: pz
Das Orchester der Hochschule für Musik in Nürnberg unter der Leitung von Daniel Alfred Wachs (links) bereitete dem Publikum in der Basilika ein außergewöhnliches Konzerterlebnis.

In der Reihe der Basilikakonzerte stand am Sonntag eine außergewöhnliche Darbietung auf dem Programm: Selten kommt es vor, dass die Interpreten den Platz im gesamten vorderen Kirchenschiff in Anspruch nehmen. Nun nahmen dort rund 60 Studierende des Orchester der Hochschule für Musik in Nürnberg Platz.

Die Musikerinnen und Musiker interpretierten "L‘Ascension pour Orchestre" von Olivier Messiaen und die 7. Symphonie in E-Dur von Anton Bruckner. Der Leiter des Sinfonieorchesters, Prof. Guido Johannes Rumstadt, verfolgte das Konzert vom Chorgestühl aus, am Dirigentenpult stand Daniel Alfred Wachs.

Hermann Heinrich springt ein

Das Konzert in Waldsassen war bereits 2020 geplant gewesen, musste dann aber wegen der Pandemie ausfallen. Auch beim Nachholtermin sorgte Corona für Ausfälle im Orchester. Diese vermochten aber vor allem die Streichinstrumente mit engagiertem Einsatz zu kompensieren. Sie schlugen sich etwa tapfer gegen die akustisch dominierenden Wagner-Tuben, die in der Bruckner-Symphonie zum Einsatz kamen.

Bei den Kontrabässen sprang kurzfristig Hermann Heinrich ein. "Ich hätte auch nie gedacht, dass ich nochmals die Siebte von Bruckner spiele", so der Musiklehrer am Stiftland-Gymnasium nach dem Konzert gegenüber Oberpfalz-Medien.

Tiefe Religiosität

Kirchenmusikdirektor Andreas Sagstetter ging darauf in seiner Begrüßung schon kurz ein, auch im Programmheft wurde die Besonderheit des Programms unterstrichen: Denn beide Komponisten waren dem katholischen Glauben eng verbunden. Sowohl Olivier Messiaen als auch Anton Bruckner ließen diese tiefe Religiosität in ihren Werken mit einfließen.

Zu Beginn des Konzerts interpretierte das Orchester Messiaens „Himmelfahrt“ mit vier Meditationen, in der der Komponist biblische Texte verarbeitet hat. Ein besonderer Moment war für Mitwirkende und Publikum, als während des Moments der andächtigen Stille in der kurzen Pause zwischen drittem und viertem Satz nach dem mächtigen Schlussakkord nur die Glocke der Zisterzienserinnen-Abtei zu hören war.

Die ganze Bandbreite an orchestraler Musik durfte das Publikum im zweiten Teil des Konzerts während der vier Sätze der Bruckner-Symphonie miterleben – von leisen Klängen bis zur majestätisch-imposanten Klangfülle des gesamten Orchesters mit Streichern, Bläsern und Schlagwerk.

Service:

Nächstes Konzert im August

  • Beim fünften Konzert der Reihe in der Basilika am Sonntag, 7. August, 17 Uhr, gastiert Professor Günther Kaunzinger.
  • Er interpretiert Orgelmusik aus verschiedenen Epochen.
  • Eine Spezialität des Organisten sind Improvisation über gegebene Themen.
  • Karten gibt es bei den bekannten Vorverkaufsstellen und bei NT-Ticket.
 
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