Der Arzt Ayo Elisante, der Anästhesist August Malliya sowie die Krankenschwestern Victoria und Joyce haben zum ersten Mal in ihrem Leben ein Flugzeug bestiegen. In Europa angekommen, gab es viel zu bestaunen - besonders beeindruckt waren die vier Hospitanten aus Tansania beim Besuch in der prunkvollen Basilika in Waldsassen. Solch eine Kirche hatten sie noch nie gesehen.
Details erläutert
An der Besichtigung der Basilika nahmen neben Dr. Annemarie Schraml auch Physiotherapeut Alexander Weiß und Liselotte Kulzer, Seniorchefin des Möbelhauses Gleißner, teil. Weiß hat Dr. Schraml mehrmals zu OP-Einsätzen nach Tansania begleitet. Und Liselotte Kulzer ist eine Förderin des Hilfsprojekts "Feuerkinder". Im Kirchenschiff erklärte die Ärztin den Afrikanern Details des Bauwerks und seiner kunstvollen Einrichtung. Mit der prachtvollen Kirche habe der Erbauer unter anderem zeigen wollen, was Gott alles für die Menschen geschaffen habe und an Gutem tue. Die vier Afrikaner sangen spontan im Altarraum ein Lied für Jesus in Suaheli, ihrer Landessprache. In diesem traditionellen Lied geht es laut August Malliya darum, dass man Gott begegnen könne, wenn die Seele reingewaschen sei. Zum gemütlichen Beisammensein im Gasthaus "Prinzregent Luitpold" tischte wenig später die Familie Urbanek extra ein tansanisches Büfett für die Freunde von Dr. Schraml auf.
Hospitanz in Klinik
Der eigentliche Grund des Besuchs in Deutschland war eine Hospitanz in der Cnopfschen Kinderklinik der Diakonie Neuendettelsau bei Nürnberg. Dr. Annemarie Schraml vermittelt regelmäßig ihren Kollegen aus der afrikanischen Klinik ein Praktikum in dieser Gesundheitseinrichtung. Hintergrund ist eine sogenannte "Klinikpartnerschaft", die von der Bundesregierung gefördert wird.
OP-Schwester Victoria erzählte, dass sie viel dazugelernt habe in der Klinik. Das neue Wissen nehme sie mit nach Tansania, um den Kindern noch besser helfen zu können. Schwester Victoria gehört seit 20 Jahren zu Dr. Schramls Team. Seit 16 Jahren ist Dr. Elisante dabei, während die OP-Schwester Joyce und der Anästhesist Malliya vor gut fünf Jahren dazugekommen sind. Der afrikanische Arzt wünscht sich daheim bessere Hygienestandards, so wie in Deutschland. Was ihn enorm beeindruckt habe, sei das medizinische Management. "Wir können alle voneinander lernen", nannte Alexander Weiß einen Grund, warum er die Einsätze in Afrika nicht mehr missen wolle. Er stellte die Herzlichkeit und die Freundlichkeit der Einwohner von Tansania heraus - dies habe er so noch nie anderswo erlebt.
"Wenn in Tansania jemand begrüßt wird, bleibt immer Zeit, sich auch um dessen Wohlergehen zu erkundigen", informierte Dr. Schraml. Dies sei ein Zeichen für Respekt und Achtung den Mitmenschen gegenüber. Und dies sei in Deutschland leider nicht mehr überall selbstverständlich.
U-Bahn und Hofbräuhaus
Der dreiwöchige Aufenthalt des Quartetts in Europa beinhaltete auch ein kulturelles Programm. Dr. Annemarie Schraml führte ihre Gäste einen Tag lang durch München. "Vor allem die U-Bahn hat sie total verblüfft. Und wir waren im Hofbräuhaus", erzählt sie von einigen Unternehmungen mit ihren afrikanischen Freunden.















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