Nach der Corona-Pause feierte das Unternehmen Hart Keramik wieder sein jährliches Betriebsfest. Von 1958 an bis vor 11 Jahren war stets zu Beginn der Adventszeit der traditionelle "Zieglerabend" mit zahlreichen Ehrengästen gefeiert worden. In den zurückliegenden Jahren hätten die Betriebsfeste mit Exkursionen zu attraktiven Zielen der Region ein neues Gesicht bekommen, wie es in einer Pressemitteilung heißt.
Dieses Jahr hatte die Familie Hart die 120 Beschäftigten nach Arzberg ins "Bergbräu" eingeladen, wo besondere Kulinarik und mitreißende Musik für Stimmung gesorgt hätten. "Ich bin glücklich, dass wir heute wieder so feiern können wie früher", wird Anton W. Hart in der Pressemitteilung zitiert. Dennoch sei nichts mehr so, "wie es einmal war", spielte der Vorstandsvorsitzende auf die "Zeitenwende" infolge des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine und die Folgen auf dem Energiemarkt an.
Zur Leitlinie des traditionsreichen Familienunternehmens habe stets eine vorausschauende und nachhaltige Planung gehört, so Hart im Hinblick auf die aktuelle Entwicklung des Baustoffherstellers mit energieintensiver Produktion. "Wir lagen auch diesmal richtig", sagte Hart. Bereits vor über zwei Jahren seien die Gaspreise für die Jahre 2022 und 2023 fixiert worden. Der Energiekrise trotze das Unternehmen nach den Worten von Hart auch in anderen Bereichen: "Wir haben bereits Ende letzten Jahres für Investitionen zur Energieeinsparung und zur eigenen Stromversorgung die Weichen gestellt." Beispielhaft nannte er die Wärmerückgewinnung vom Tunnelofen zum Durchlauftrockner für die Keramikrohrproduktion.
Bürokratische Hürden
Ein weiteres Projekt im Sinne der "Energiewende" sei eine neue Photovoltaikanlage. Sie könnte seit Juli schon in Betrieb sein, doch bürokratische Hemmnisse und immer wieder neue Anforderungen hätten einen Hindernislauf bedeutet. Nun hoffe man wenigstens auf eine Inbetriebnahme zum Ende des Jahres. "Der Trend geht im Moment wieder stark in Richtung Schornstein", wird Hart in der Mitteilung zitiert.
Die Absatzlage für Keramikrohre sei, wie es heißt, "überraschend gut". Die Lagerplätze, die früher besonders zum Winter hin immer voller geworden seien und sogar Saisonpausen notwendig gemacht hätten, seien zuletzt immer leerer geworden. Trotz inflationsbedingter Preisanstiege sei die Nachfrage unverändert. Dies gilt den Angaben zufolge auch für den Exportanteil bei Keramikrohren, die laut Mitteilung in 21 Länder in ganz Europa verkauft werden.
"Boom" bei Lehmplatte
Einen regelrechten Boom verzeichne Hart Keramik bei der Lemix-Lehmplatte. Wie bei den Kaminrohren habe es auch dort längere Lieferzeiten von vier bis sechs Wochen gegeben, weil die Produktionskapazitäten nicht mehr ausgereicht hätten. Für 2023 kündigte Hart Investitionen in eine zweite Produktionslinie an. Hart: "Mit Lemix haben wir definitiv ein Wachstumsprodukt für eine solide Zukunft. In diesem Segment sind wir Marktführer und wollen unsere Position deutlich ausbauen."
Das Unternehmen sei Gründungsmitglied des im November ins Leben gerufenen Industrieverbandes Lehmbau mit Sitz in Berlin und dort durch Schwiegertochter Lea Hart vertreten. Mit Sohn Sebastian Hart und Lea Hart stehe die zukünftige Generation des Unternehmens bereit.
Beim Betriebsfest wurden auch Jubilare geehrt und verdiente Mitarbeiter in den Ruhestand verabschiedet. Seit 10 Jahren dabei sind Theresa Lippert (kaufmännische Angestellte, Personalabteilung), Rudolf Kotes (Maschinen- und Anlagenführer GFK-Presse), Eugen Hörner (Sales Director), Hans-Peter Schatz (Verkaufsleiter Deutschland/Österreich/Schweiz) und Reinhard Tröger (Maschinenführer/Schlosser Werk I).
Seit 25 Jahren dabei sind Gabriele Macht (Zubehörfertigung Werk III), Constance Schöner-Scharnagl (Qualitätssicherung), Reinhold Eckstein (Betriebsschlosser an der GFK- und Griese-Presse), Siegfried Forster (Aufbereitung Werk Schirnding), Anton Burger (Abteilungsleiter Kamin), Stefan Forster (Maschinen- und Anlagenführer Werk II) und Karlheinz Ott (Zubehörfertigung Kaminabteilung). Seit 40 Jahren dabei sind Rasim Gürer (Griese-Presse Werk II) und Mehmet Suayip Kazdag (Lehmplattenfertigung Werk I).
In den Ruhestand gingen Ida Tischler (Finanzbuchhaltung) und Rasim Gürer (Anlagenfahrer Griese-Presse).
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