Nach einjähriger Pause wegen Corona-Beschränkungen konnte wieder die Herbstversammlung des Obst- und Gartenbauvereins stattfinden. Vorsitzender Klaus Schuster hieß als Referentin Johanna Eisner willkommen. Sie berichtete über ihre mitgebrachten Schätze aus dem Garten. Salbei wirke anregend auf die Gallen- und Leberfunktion. Pfefferkraut helfe bei Blähungen. Zum Estragon gab es zu sagen, dass er die Gefäße reinige und sich über Wurzeln vermehre.
"Der Dill wächst wo er will!", heißt es über die Pflanze, die der Referentin zufolge gegen Gicht und Rheuma hilft. Dem Dill soll man auch gerne Kerbel beigeben. Das Gemisch nennt man auch die große Milzkur. "Die Milz ist die Pforte zum Herzen." Probleme mit der Milz könnten, so die Referentin, schnell aufs Herz übergehen. Kerbel alleine eingenommen reinige und sei Harn treibend. Beim Liebstöckel, besser bekannt als "Maggikraut", gab es zu erwähnen, dass man die unteren Blätter verwenden soll. Die oben am Stiel wachsenden schmeckten bitter. Liebstöckel, Brennnessel und Fenchel zusammen sind laut Hildegard von Bingen gut für die Bronchien.
Johanna Eisner arbeitet und lebt mit der Lehre nach Hildegard von Bingen. "Alles zu seiner Zeit, wenn man es braucht", zitierte Eisner Hildegard. Gemeint war damit, dass man das jeweilige Kraut benutzen soll, wenn es wächst. Es soll frisch aus dem Garten benutzt werden und es sollte nicht global zugesendet werden.
Die Petersilie enthalte reichlich viel Vitamin C. Deshalb sollte die Petersilie erst zum Schluss den Speisen zugefügt werden. Durch längeres Erhitzen gingen die Vitamine verloren. Besonders empfahl die Referentin den "Herzwein": Petersilie zusammen mit Honig in Wein aufkochen gebe einen Trank, der besonders gut für das Herz sei. Dabei sei es egal, ob man weißen oder roten Wein bevorzugt oder verwendet. Eisner reichte dazu zwei Flaschen den interessiert lauschenden Zuhörern zum Verkosten.
Den Boretsch, auch Gurkenkraut genannt, sollte man nur frisch verarbeiten. Die lila-blauen Blüten zierten jeden Salat. Über das stark aromatische Gewürz Rosmarin wusste Eisner, dass es kreislaufanregend, nervenstärkend und krampflösend wirkt. Man könne Rosmarin frisch und getrocknet verwenden. Auf eine Frage stellte Eisner fest, dass man Kaffee in jeglicher Darreichungsform genießen dürfe. Man sollte allerdings immer mindestens die gleiche Menge an Wasser dazu trinken: Es wirke neutralisierend zum Kaffee. Die Österreicher und Italiener wüssten dies: Dort werde immer ein Glas Wasser zum Kaffee oder Espresso gereicht.
Abschließend wies der Vorsitzende darauf hin, dass sich der Obst- und Gartenbauverein am geplanten Weihnachtsmarkt der Zisterzienserinnen am 4. und 5. Dezember, jeweils von 14 bis 19 Uhr, mit einem Stand beteiligen wird. Schuster lud gleichzeitig alle Anwesenden zur Weihnachtsfeier am 9. Dezember um 18 Uhr beim Bruischütz ein.
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