Waldsassen
30.10.2018 - 10:48 Uhr

Klangerlebnis von der Klassik zur Moderne

Das Herbstkonzert des Akkordeon-Orchesters Waldsassen in der Kloster-Aula wird zum musikalischen Ohrenschmaus. Ein begeistertes, überschaubares Publikum ließ das Orchester erst nach zwei Zugaben von der Bühne.

Das Akkordeonorchester beim Herbstkonzert in der Aula des Klosters. Bild: exb
Das Akkordeonorchester beim Herbstkonzert in der Aula des Klosters.

19 Frauen und Männer mit ihrer Dirigentin Silke Polata boten ein vielseitiges Programm. "Das Orchester zeigte wieder einmal sein ganzes Können", heißt es in der Pressemitteilung. Die einzelnen Stücke erläuterte in bewährter Weise Norbert Kotzbauer. Im ersten Programmteil widmeten sich die Akteure anspruchsvollen, klassischen Werken von Antonio Vivaldi und Johannes Brahms, sowie Originalwerken für Akkordeonorchester der geschätzten Komponisten Fritz Dobler, Adolf Götz und Rudolph Würthner. Im "Divertimento", einem dreisätzigen Werk für Akkordeonorchester kam es auf das exakte Zusammenspiel an. Filigrane Passagen, Tonartwechsel, Taktwechsel, Melodiethemen, die nacheinander und teils übereinander gespielt werden, verlangten größte Aufmerksamkeit. Rhythmische Sicherheit und Fingerfertigkeit waren bei den "Dalmatinischen Tänzen" gefragt. Der Komponist Adolf Götz legt besonderen Wert auf den vernünftigen Einsatz elektronischer Klangfarben, und so war Fabian Döllinger am Keyboard als Solist gefragt, der die Aufgabe mit Bravour meisterte.

Dass man mit einem Akkordeon vom kaum hörbaren piano pianissimo bis hin zum lauten forte fortissimo spielen kann, bewiesen die Akteure bei dem Höchststufen-Stück "Münchener Rhapsodie". Dr. Silke Polata übernahm bei diesem Stück persönlich die Ansage mit einer Geschichte, in der sie ihren Tagesbesuch in München beschrieb. Wie ein grauer Oktobertag erwacht, das hektische Treiben am Stachus, die Ausgelassenheit auf der Wies'n oder das Nachtleben in Schwabing - alles fand der Zuhörer beim Vortrag der Rhapsodie wieder. Der Eröffnung des zweiten Programmteils mit "Leichtes Blut" von Johann Strauss Sohn leitete zur leichten Muse über. Das Orchester erfreute mit bekannten Melodien aus der Operette "Der Vogelhändler", dem Musical "Cats", sowie "Elvira Madigan".

Bevor es Abschied nehmen hieß, unternahmen die Musiker noch einen Ausflug nach Polen mit der "Mazury Rhapsody". Die typische Mazurka war in der Komposition von Alfred Bösendörfer ebenso vertreten wie ein altes polnisches Volkslied. Es war ein Konzertabend, der besonderen Klasse, bei dem die Akteure in allen Bereichen zur Höchstform aufliefen. Es fehlte weder an Treffsicherheit, noch an Fingerfertigkeit. Ein besonderes Anliegen der Dirigentin ist die musikalische Ausdruckskraft - und auch hier überzeugten die Frauen und Männer im Ensemble.

Gerne hätten die Musiker mehr Zuhörern einen Ohrenschmaus bereitet und somit sind alle Musikfreunde zu diversen Veranstaltungen zum 30-jährigen Bestehen 2019 eingeladen. Enrico Popp, stellvertretender Landesvorsitzender des Bayerischen Harmonika Verbands, zeichnete für 30 Jahre aktives Musizieren Stefan Frank mit der Ehrennadel in Gold aus. Die Ehrenamtsnadel in Bronze erhielten Vorsitzender Oskar Bindl und der zweite Vorsitzender Bernhard Reinkraut für ihr langjähriges Engagement für das Akkordeon-Orchester.

Für ihre Verdienste um das Akkordeonorchester ausgezeichnet worden sind (von links) Bernhard Reinkraut und Oskar Bindl. Es gratulierten
Enrico Popp, stellvertretender Landesvorsitzender
des Bayerischen Harmonika Verbands, sowie Dirigentin Silke Polata. Bild: exb
Für ihre Verdienste um das Akkordeonorchester ausgezeichnet worden sind (von links) Bernhard Reinkraut und Oskar Bindl. Es gratulierten Enrico Popp, stellvertretender Landesvorsitzender des Bayerischen Harmonika Verbands, sowie Dirigentin Silke Polata.
Von links Bürgermeister Bernd Sommer mit Vorsitzendem Oskar Bindl, der Geehrte
Stefan Frank, sowie Enrico Popp und Dirigentin Silke Polata. Bild: exb
Von links Bürgermeister Bernd Sommer mit Vorsitzendem Oskar Bindl, der Geehrte Stefan Frank, sowie Enrico Popp und Dirigentin Silke Polata.
 
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