Das Bayerische Staatsministerium für Unterricht und Kultus fördert mit dem Konzept "Schule fürs Leben" die Kompetenzvermittlung für den Lebensalltag der Schülerinnen und Schüler. Im nun beendeten Schuljahr gestalteten Schulen Projekttage oder -wochen, in denen Alltagskompetenzen verstärkt thematisiert wurden.
Die Umweltstation der Abtei Waldsassen bietet ein vielfältiges Angebot für Schulen aus der Region. "Aber auch individuelle Projektwochen konzipieren wir speziell in Zusammenarbeit mit den Lehrkräften", berichtet Karo Wenisch, Natur- und Umweltpädagogin im Kloster- und Naturerlebnisgarten einer Pressemitteilung zufolge.
Die siebte Jahrgangsstufe der Mittelschule Waldsassen verbindet künftig die Lehrplaninhalte aus dem Biologie- und Hauswirtschaftsunterricht im Projekt "Alltagskompetenzen": Luft, Herz- und Kreislaufsystem und regionale Saisongemüse standen bei der Projektwoche im Fokus, die kurz vor den Sommerferien zum ersten Mal umgesetzt wurde.
"Grünes Klassenzimmer"
Mit Kräuterführerinnen der Umweltstation, Klassenleiterin Iris Thoma und Fachkräften wie Heilpraktikerin Manuela Schön durften die Schülerinnen und Schüler eine abwechslungsreiche Projektwoche zu den Themen Gesundheit, Ernährung und Umweltverhalten gestalten und erleben. Ob Experimente, Herstellen von Naturheilmitteln, ein Besuch im Wald oder die "Container-Küche" – die Jugendlichen stellten ihre Stärken heraus und erlernten neues Wissen im "grünen Klassenzimmer".
Auch die Mädchenrealschule der Zisterzienserinnenabtei legt viel Wert auf die wichtige Unterrichtsergänzung. Für die fünfte Jahrgangsstufe lädt die "Schule fürs Leben" zu einer fünftägigen Projektwoche. Ernährung mit Hildegard von Bingen, Gesundheit fördern mit Pfarrer Sebastian Kneipp, aber auch ein Walderlebnistag und ein Workshop mit Naturkosmetik, Notfall- und Hausapotheke aus dem eigenen Kräutergarten erwartet die Realschülerinnen der Klosterstadt. "Hilf mir, es selbst zu tun", sei ein reformpädagogischer Ansatz nach Maria Montessori, erklärt Wenisch. "Gerade bei der Vermittlung von Alltagskompetenzen ist es uns wichtig, die Kinder und Jugendlichen zu fördern und fordern, selbst gestalten und erfahren zu dürfen."
Auf steigenden Bedarf vorbereitet
Auch die Markgraf-Diepold-Grundschule in Waldsassen greift die Alltagskompetenzförderung auf. Zum Thema "Müll" gab es einen Projekttag im Kloster- und Naturerlebnisgarten. Umweltstation und das Netzwerk "Kräuter & Leut" sind auf den steigenden Bedarf an Angeboten für Schulen in der Region eingestellt und haben ein umfangreiches Programm entwickelt.
"Wir wissen um den Lehrermangel und möchten und können im Bereich der Umweltbildung die Schulen aktiv unterstützen", so Wenisch im Hinblick auf das kommende Schuljahr. Das Konzept "Alltagskompetenzen - Schule fürs Leben" soll künftig verpflichtend an bayerischen Schulen eingeführt werden und wird finanziell vom Freistaat Bayern gefördert.
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