"Lieber Heiliger Vater, ich darf ihnen persönlich die herzlichsten Grüße meiner Mitarbeiter mit dem Zeichen unserer Treue überbringen", heißt es auf dem Brief, den Cornelia Maurer zusammen mit der geöffneten Schatulle in die Kamera hält: Eines von 20 kunstvoll gestalteten Kreuzen, die in Waldsassen gefertigt worden sind, hatten die Besucher aus Deutschland mitgebracht.
Seit Monaten hatte sich Rainer Schmitt um die Audienz bemüht - auch vor dem Hintergrund, dass die Derrix-Glasstudios in Taunusstein seit 110 Jahren päpstliche Hofglasmalerei sind. In Rom hatte der Betrieb die Santa Maria dell'Anima gestalten dürfen, die deutsche katholische Nationalkirche und die Kirche der deutsch sprechenden Katholiken in Rom. Dort ist das deutsche katholische Priesterkolleg und ein Pilgerhospiz beheimatet. Nach einem längeren Schriftverkehr, in den auch der frühere Bischof Franz-Peter Tebartz-van Elst - ein Bekannter von Rainer Schmitt - sowie Erzbischof Georg Gänswein mit eingebunden waren, stand irgendwann der 29. Mai als Termin fest - der Mittwoch vor dem Feiertag "Christi Himmelfahrt".
Bei der Generalaudienz am Petersplatz in Rom durften Schmitt und seine Lebensgefährtin in einem abgesperrten Bereich Papst Franziskus die Hand schütteln und die Geschenke übergeben - eben jenes Kreuz sowie ein Präsent aus der Hofglasmalerei. "Es ist schon ein unglaubliches Gefühl, vor dem Heiligen Vater zu stehen." Er habe sich sehr interessiert gezeigt, sei von den Präsenten beeindruckt gewesen und habe erklärt, man solle auch für ihn beten, so Schmitt, der mit Franziskus deutsch sprach. Die Begegnung mit dem Papst, die nur wenige Augenblicke gedauert hat, sei eine bleibende Erinnerung. "Das kann einem keiner mehr nehmen."
Um Kommentare verfassen zu können, müssen Sie sich anmelden.
Bitte beachten Sie unsere Nutzungsregeln.