Außergewöhnliche Kunstbetrachtungen, gute Musik, ein süffiges Glas Bier aus Tschechien und interessante Gespräche: Was braucht es mehr, um sich über die Kunst von hüben nach drüben oder umgekehrt anzunähern? Zu dieser Erkenntnis kamen die Organisatoren einer besonderen Ausstellung zweier tschechischer Künstler im Kunsthaus.
Bei der Vernissage wurde der Wert der Kunst für das menschliche Miteinander deutlich: Wolfgang Horn, Vorsitzender des Vereins Kunsthaus Waldsassen, betonte ebenso wie die Kulturreferentin der Stadt Cheb, Dr. Marcela Brabacova und Bürgermeister Bernd Sommer wie aus einem Mund: Kunst braucht keine Sprache und verbindet ohne Worte über Grenzen hinweg.
Anlass für diese Worte waren die eindrucksvollen Werke der beiden Künstler Petr Wiesner und Jaroslav Seibl aus Cheb/Eger. Die beiden Männer hatten viele ihre Freunde, Bekannten und Familienmitglieder zur Vernissage mitgebracht, sodass an diesem Abend Deutsch und Tschechisch gemischt durchs Kunsthaus schallte.
Auf drei Ebenen
Von oben bis unten auf drei Ebenen können interessierte Besucher ab jetzt noch bis 5. November zahlreiche Werke von ästhetisch-erotisch bis gut bürgerlich bewundern. Während Petr Wiesner mehr der erotischen Betrachtungsweise zugeneigt ist, aber auch Pferdeköpfe und anders hervorragend auf Leinwände zaubert, hat sich Jaroslav Seibl den schönsten, romantischen und einsamen Ecken in Eger und weiteren Städten gewidmet. Seine liebenswerten Darstellungen von Straßenzügen, kleinen Plätzen oder einfach nur Straßenlaternen wurden - wegen der schönen Details und den Lichteinfällen - teils lange von den Gästen betrachtet.
Petr Wiesners Kunst ist gewöhnungsbedürftig und dennoch diskussionswürdig sowie interessant anzuschauen. Er nimmt sprichwörtlich "kein Blatt vor den Mund" beim Malen. Das bedeutet: Wiesner wagt sich an Akt-Ansichten, die nicht allerorts in der Kunstszene üblich oder mutig interpretiert werden.
Was ist künstlerisch erlaubt?
Unter den Anwesenden wurden Wiesners Werke eingehend diskutiert – auch über das Thema, was ist künstlerisch erlaubt oder vertretbar. Oder darf Kunst alles, was sie will?
So ging der Vernissage-Abend bei guter Musik des Duos "Travelin' Blues" alias Sebastian Schönstein und Wolfgang Weber, einem Büfett aus Cheb, der neuen Biersorte aus dem Nachbarland und jeder Menge Gesprächsstoff sehr angeregt und harmonisch über die Bühne. Beide Seiten waren einer Meinung, dass die kunstvollen Kontakte zu Tschechien mindestens wiederholt und unbedingt ausgeweitet werden sollten.
Ausstellung
- Dauer: Bis 5. November
- Öffnungszeiten: Samstags und sonntags, 14 bis 17 Uhr bei freiem Eintritt





















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