Einige dürften sich noch an die "Waldsassener Seminare" erinnern, die Willi Pröls einst in der Klosterstadt ins Leben gerufen hat. Nun ist der ehemalige Prokurist der Firma Kassecker 88 Jahre alt geworden, weshalb er zu einem neuen Vortrag einlud. Der Baumeister, der früher unter anderem bei Kassecker Lehrlinge ausbildete und inzwischen Urgroßvater ist, hat am Mittwoch wieder einmal über Gott und die Welt philosophiert. Hier, so erzählte Willi Pröls den etwa 30 Zuhörern, habe 1995 anlässlich des zehnjährigen Bestehens der "Waldsassener Seminare" Professor Dr. Dr. Christof Günzl einen Vortrag gehalten. Deshalb wollte er auch zum 88.Geburtstag wieder an diesem Ort referieren. Pröls bedauerte, dass nicht mehr Gäste gekommen waren und nannte den Termin etwas ungünstig. Auch seien viele seiner Freunde von auswärts wegen der Hitze und wegen der Wahl des Tages in der Mitte der Woche fern geblieben.
Pröls vertrat im Vortrag die Ansicht, Wissenschaft und Theologen stünden Rücken an Rücken, es fehle aber die "Zusammenschau". Damit sei es unmöglich, den Geist zu erforschen. Leider werde viel Geld in die materielle Forschung gesteckt, nicht aber in die Geistforschung. Dies habe auch Papst Benedikt XVI. schon geschrieben, den er zitierte: „Es geht darum, dass Gott ist und sich nicht nur in einer Idee bewegt."
Seit seinem schweren Unfall im Jahr 1966 forsche Pröls daran, wie man die Lebenskraft stärken kann, sagte der Referent weiter. Dies sei nur im Einklang mit Gott möglich. Um die Stabilität der Dreifaltigkeit plastisch vor den Zuhörern zu demonstrieren, reichte Pröls einen Holzrahmen mit Querbalken herum. Nehme man diesen Balken heraus, sei der Rahmen sofort instabil. Pröls forderte ein spirituelles Erwachen und bezog sich dabei auf ein „neues Pfingsten“ nach dem Buch eines Benediktinermönchs. Zur Zahl 88 meinte er, diese sei mystisch, genauso wie die Null und die Eins. Wie die Lebenskraft gestärkt werden könne, zeigte Pröls wenig später mittels praktischer Übungen, wozu er auch die Gäste zum Mitmachen aufforderte.
Um Kommentare verfassen zu können, müssen Sie sich anmelden.
Bitte beachten Sie unsere Nutzungsregeln.