Waldsassen
25.07.2018 - 11:18 Uhr

Lehrkraft mit Herz und Seele

Zwölf Jahre lang lenkt Maria Piendl die Geschicke der Markgraf-Diepold-Grundschule. Bei der Verabschiedung der Rektorin kommt große Wertschätzung zum Ausdruck.

Viele Dankesworte und beste Wünsche gab es für die scheidende Rektorin Maria Piendl (Zweite von rechts), unter anderem vom Leitenden Schulamtsdirektor Rudolf Kunz (rechts) sowie von Bürgermeister Bernd Sommer, stellvertretender Elternbeiratsvorsitzender Maximiliane Stier und Elternbeiratsvorsitzender Sandra Schoefl (von links). jkt
Viele Dankesworte und beste Wünsche gab es für die scheidende Rektorin Maria Piendl (Zweite von rechts), unter anderem vom Leitenden Schulamtsdirektor Rudolf Kunz (rechts) sowie von Bürgermeister Bernd Sommer, stellvertretender Elternbeiratsvorsitzender Maximiliane Stier und Elternbeiratsvorsitzender Sandra Schoefl (von links).

Die AG Chor sorgte mit dem Lied "Wir machen Ferien" für den musikalischen Einstieg in die Feier. "Du hast dir in den vergangenen Jahren ein Denkmal gesetzt und diese Schule zu dem gemacht, was sie heute ist", so Konrektorin Kathrin Rüth über Piendls Wirken. Sie sei stets eine freundliche und gerechte Chefin gewesen, die sich am Wohle der Kinder orientiert habe.

Neben der Rektorin verlassen auch die Schüler der vierten Klasse ihre gewohnte Umgebung und beginnen einen neuen Lebensabschnitt. "Wir wünschen Ihnen Freude, Glück, Zeit, Freunde, Träume, Erlebnisse und Erinnerungen", zählten die Schüler der Klasse 4b auf. Zu jedem Wunsch überreichten sie an Maria Piendl in Bilderrahmen geschriebene Sprüche. "Wir wissen ja, wie gerne Sie schöne Worte und Sprüche mögen", erklärte einer der Schüler.

Viele Projekte umgesetzt

Willi Trisl, Vorsitzender des Personalrats, nannte zahlreiche Synonyme für den Begriff des Schulleiters. Demnach müsse man gleichzeitig Pädagoge, Dompteur, Dirigent, Manager, Seiltänzer und Berater sein, um alle Aufgaben im Arbeitsalltag bewältigen zu können. "Das Wichtigste ist jedoch, dass du einfach Mensch und eine Lehrkraft mit Herz und Seele warst", so Trisl zu den Qualitäten der Rektorin. Bürgermeister Bernd Sommer erinnerte sich zurück an den Tag, als er Piendl vor zwölf Jahren in Waldsassen begrüßt hat. "Da denkt man direkt an das Lied 'Wer hat an der Uhr gedreht?' vom rosaroten Panther", meinte Sommer. Er blickte zurück auf die vielen Projekte, die Piendl in ihrer Zeit als Rektorin an der Markgraf-Diepold-Schule umgesetzt hat. Dabei nannte Sommer unter anderem die Barrierefreiheit des Schulgebäudes, den Bewegungsparcours auf dem Außengelände und den Kinderhort. Stadtpfarrer Thomas Vogl stellte Piendls Fähigkeit heraus, in ihrer Rolle sowohl mütterliche Güte als auch väterliche Strenge zu vereinen. Da die Rektorin sehr gerne mit ihrem Ehemann verreist, überreichte der Pfarrer einen von ihm gesegneten Christophorus-Anhänger, der sie stets begleiten solle.

Mit einem englischen Lied über das Vermissen verabschiedeten sich die Schüler der Klasse 4a von ihrer Rektorin. Einer der Schüler begleitete seine Klasse am Klavier, andere klatschten im Takt und winkten zum Abschied mit weißen Tüchern. Schwer fiel es auch dem leitenden Schulamtsdirektor Rudolf Kunz, Piendl in ihr Freistellungsjahr zu entlassen, das anschließend in ihren Ruhestand übergehen wird. "Wir werden deine Souveränität und deinen Ideenreichtum vermissen", betonte Kunz. Piendl sei eine Persönlichkeit, ein Idol, extra, natürlich, eine Dame und noch dazu liebevoll, zählte Kunz zu jedem Buchstaben des Nachnamens der Rektorin ein Attribut auf, das ihre Person beschreibt.

Koffer für weitere Reise

Für Piendls weitere Reise packte das Lehrerkollegium einen Koffer voller Dinge, die die Mitterteicherin auf ihrem weiteren Lebensweg benötigen werde. Das Reisegepäck besteht unter anderem aus Bier, einem Schutzengel, einem Reiseführer, Schokolade, Musicalkarten und Gutscheinen für Kinobesuche, um die neu gewonnene Freizeit zu bereichern. Aus einer ganz neuen Perspektive konnte Piendl im Anschluss bei einem Sketch der AG Schulspiel ihren Arbeitsalltag als Rektorin erleben. Verkörpert wurde sie von einer Schülerin, die sich gleichzeitig den verschiedensten Anliegen von Kollegen und Kindern widmen muss.

Im Anschluss ergriff Maria Piendl das Wort: "Vor diesem Tag fürchte ich mich seit langem." Sie freue sich einerseits auf die Vorteile des Ruhestands - reisen zu können, wann sie möchte und ohne Wecker aufzustehen. Andererseits würden aber bisher die Verluste überwiegen. "Ich werde das gute Gefühl, gebraucht zu werden, das Kollegium und die Gespräche im Lehrerzimmer vermissen", sagte Piendl gerührt. "Vor allem aber werden mir das Unterrichten und die Kinder fehlen."

 
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