Mammutbaum statt Aussichtsturm bei Waldsassen

Waldsassen
20.06.2022 - 12:53 Uhr

An das 100. Gründungsfest des Obst- und Gartenbauvereins soll der Baum künftig erinnern. Bei der Pflanzung auf Klostergrund kam auch noch einmal zur Sprache, was früher dort geplant war.

Die Sonne strahlte, als kürzlich der Obst- und Gartenbauverein (OGV) Waldsassen in der Nähe der Lourdesgrotte einen acht Jahre alten Mammutbaum pflanzte. Anlass dafür war der 100. Geburtstag des Vereins; der Baum soll künftig an das Jubiläum erinnern. Baumpaten waren Äbtissin Laetitia Fech und Bürgermeister Bernd Sommer.

OGV-Ortsvorsitzender Klaus Schuster erinnerte zu Beginn der kleinen Feierstunde unter freiem Himmel auf Klostergrund an seine Vorgänger im Verein; er, Schuster, leitet seit 2014 die rührige Gemeinschaft. Die erste Pflanzaktion des Vereins fand 1996 auf dem Gelände der Grundschule statt, erinnerte der Vorsitzende. Der Verein betreut seitdem diesen Baum. Außerdem verwies Schuster darauf, dass der Obst- und Gartenbauverein seit 2015 Träger des Schulfrühstücks an der Grundschule ist.

Äbtissin zitiert heiligen Bernhard

„Der Baum wächst langsam und wird steinalt“, sagte Schuster über den Mammut. Äbtissin Laetitia Fech erinnerte an ein Zitat des heiligen Bernhard. „Du wirst mehr in den Wäldern finden als in den Büchern: Die Bäume und die Steine werden dich Dinge lehren, die dir kein Mensch sagen wird.“

Die Äbtissin sah im Baum ein Symbol für alle Weltregionen – auch angesichts der Tatsache, dass ein Mammutbaum bis zu 3000 Jahre alt werden kann. „Der Baum wird zur Brücke zwischen Gott und den Menschen, der Baum ist eigentlich das Sinnbild für uns Menschen.“ Wie der Baum so seien auch Menschen verwurzelt im irdischen Leben – "senkrecht aufgerichtet und dem Himmel zugewandt“. In diesem Sinne wünschte sich die Äbtissin, dass dieser Baum mit Gottes Hilfe wachsen und gedeihen möge.

Nachhaltiges Werk

Bürgermeister Bernd Sommer gratulierte dem Obst- und Gartenbauverein zum 100. Geburtstag und sah in der Pflanzaktion ein nachhaltiges Werk, an denen künftige Generationen sich erfreuen dürfen. „Eigentlich wollten wir an dieser Stelle einen Aussichtsturm errichten, leider hat es nicht sollen sein“, spielte der Bürgermeister auf frühere Überlegungen an. "Aber auch ein Baum wächst hoch hinaus, der jetzt kommenden Generationen Freude bereiten wird. Das ist eine gute Idee des Obst- und Gartenbauvereins.“

Im Anschluss ging es an die Arbeit. Klaus Schuster, Äbtissin Laetitia Fech und Bürgermeister Bernd Sommer erhielten jeweils einen Spaten, buddelten ein Erdloch aus und setzten den jetzt acht Jahre alten Mammutbaum ein. Nachdem das Erdloch wieder aufgefüllt war, sprach die Äbtissin ein kurzes Segensgebet und wässerte die Neuanpflanzung ein.

Im Anschluss ehrte Klaus Schuster die Zisterzienserabtei für 60-jährige Mitgliedschaft im Obst- und Gartenbauverein und überreichte die Goldene Ehrennadel des Landesverbandes am Bande. Mit einem kleinen Umtrunk endete die Pflanzaktion.

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