Die Szene wiederholt sich nahezu an jedem der gut acht verschiedenen Container-Stellplätze im Stadtgebiet: Die öffentlich zugänglichen Sammelbehälter werden immer wieder als wilde Müllhalde missbraucht. Das war in der Vergangenheit immer wieder der Fall, mehr oder weniger ausgeprägt. „Aber im Moment ist es schon sehr auffällig“, erklärt Bürgermeister Bernd Sommer. Er kündigt an, deswegen eine anderen Lösung zu suchen – in Absprache mit dem Bau- und Verkehrsausschuss und dem Stadtrat.
Vielfach wird Leergut neben den Behälter abgestellt – etwa weil die betreffende Kammer für Grün-Glas schon überfüllt ist und die Flaschenhälse aus dem Einfüllloch ragen. Besonders schlimm aber sah es zum vergangenen Wochenende hin an der Mitterteicher Straße aus. Bei dem abgestellten Unrat waren auch Dinge dabei, für deren Entsorgung der Glascontainer sich nicht eignet: Dazu gehören etwa Brotreste oder Plastikflaschen. Daneben ist dort weiterer Abfall abgelagert, der eigentlich in die dafür vorgesehene Tonne gehören würde.
Ideallösung in Gefahr
Unverständlich ist es für Bürgermeister Sommer, das manche Leute einfach „ihr G’lump hinschmeißen“, wie er sagt – und damit die eigentlich ideale Lösung mit den in den Ortsteilen aufgestellten Containern gefährden. Denn 98 Prozent der Bürger hielten sich auch daran und entsorgten ihre Glasflaschen ordnungsgemäß. „Die Idee waren die kurzen Wege, dass man zu Fuß hinlaufen kann“, erklärt Sommer über die Containerplätze in den Ortsteilen. Aber die wenigsten Anlieferer, die ihre Flaschen bei Überfüllung der Container wieder mitnehmen und einen anderen suchen müssen, seien zu Fuß unterwegs. Und mit dem Auto sei die Suche nach einem anderen weniger befüllten Container kein großer Aufwand.
Container zentral an einem Ort
Vor diesem Hintergrund laufen Überlegungen, ob die Glascontainer künftig zentral an einem Ort aufgestellt werden. Spontan fällt dem Bürgermeister als dafür geeignetes Gelände der Festplatz ein. Dann stünden dort eben mehrere Container nebeneinander an einer Stelle. Das Container-Unternehmen müsste in diesem Falle nur ein Ziel anfahren; Anlieferer könnten sich den nächsten freien Container in der Reihe aussuchen, wenn einer schon voll sei. „Aber die Saubären, die ihr Zeug einfach hinschmeißen, werden wir dort auch haben“, sagt Sommer und bringt die Idee ins Gespräch, dass die Container etwa in der Klärwerkstraße auf den Grünabfall-Sammelplatz gestellt werden. Dort würde Personal die Anlieferung überwachen können. Allerdings wäre die Anlieferung von nur zwei Stunden an zwei Tagen pro Woche, so Sommer als Beispiel. "Das wäre schon ein großer Einschnitt.“
"Weil sich ein paar Wenige so gehen lassen, leiden alle darunter."
Ein letzter Appell
„Es kann nicht sein, dass irgendjemand diesen Saubären das Zeug hinterher räumt“, redet sich Sommer in Rage. Wem die Veränderung des jetzigen Systems nicht gefällt, der könne sich bei denen bedanken, die die Sauerei hinterlassen. „Deshalb wäre das Einfachste: Jeder verhält sich so, wie es sich gehört“, so ein letzter Appell. „Egal was wir machen, schuld ist immer die Stadt“, hört Sommer bereits Klagen, weil die Alternative weniger bürgerfreundlich sei. „Weil sich ein paar Wenige so gehen lassen, leiden alle darunter.“ Aber die Stadtverwaltung sei zum Handeln gezwungen; denn es sei auch ein hygienisches Problem. Mehrmals in der Woche müssten Mitarbeiter des Bauhofs die Glascontainer-Standorte im Stadtgebiet zum Einsammeln des Mülls abfahren.
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