Das Krankenhaus existiert nicht mehr in der Form, wie es viele Jahrzehnte lang Bestand hatte. Überlebt hat die Theatergruppe „Döi vom Krankenhaus“. Mit dem Stück „Wie ein Blitz aus heiterem Himmel“ geht die Gruppe in ihre 20. Saison. Heimlich hat Lorenz (Claus Saller), der Pächter des Gasthauses „Zum Seeblick“, seine Therese (Martina Saller) geheiratet und hat mit ihr ein Kind. Sein Onkel und Vormund, Magnus Brunnthaler (Günter Kraus), hat ihm den Pachtvertrag für die Lokalität nur unter der Bedingung gegeben, dass der Lorenz ledig bleibt. Als eines Tages besagter Onkel plötzlich wie der sprichwörtliche Blitz aus heiterem Himmel in der Gaststube auftaucht, wird es hektisch.
Was tun? Bereits im Vorfeld hat die Großmutter von Therese, Monika Voggenauer (Monika Grötsch), dem Lorenz vergeblich ins Gewissen geredet: „Geh zum Brunnthaler und sage ihm, dass du Frau und Kind hast.“ Nicht einmal die Ehefrau weiß, dass sie nach dem Willen des Onkels gar nicht im Haus sein dürfte.
Als sie es erfährt, übernimmt sie kurzerhand die Rolle einer Kellnerin, um den Besitzer zu täuschen. Mit dem Brunnthaler kommt auch dessen Neffe Blasius (Uwe Friedrich) zu Besuch, ein recht einfältiger Kerl, der der Therese sofort einen Heiratsantrag macht und nicht so dumm ist, wie er augenscheinlich daherkommt. Er ist nämlich der erste, der die Komödie durchschaut. Lorenz will nach dem Auffliegen des Schwindels alle aus dem Haus jagen, da kommt aber die Großmutter und hält ihm eine wirksame Moralpredigt, bei der sie offenbart, dass die Therese das Kind des Brunnthalers ist. 8 der 13 Aktiven stehen beim aktuellen Stück auf der Bühne. Peter Schröpf, der gleichzeitig Regie führt, spielt den Hausknecht Egidi. Gabi Schröpf fungiert als Co-Regisseurin. Nathalia Lochner mimt die Hausmagd Stasi. Elisabeth Siller ist die Frau, die sich um alles kümmert, was auf und hinter der Bühne gebraucht wird. Sieglinde Indra zeichnet für Maske und Styling der Schauspieler verantwortlich.
„Der Dreiakter dauert etwa eineinhalb Stunden, je nachdem, wer wie viel von seinem Text weglässt oder dazuerfindet“, schmunzelt der Regisseur. Seit Anfang Oktober proben die Akteure an ihrem gewohnten Platz im Vortragsraum im ehemaligen Krankenhaus, dort wo jetzt Reha-Patienten über ihre Therapien aufgeklärt werden.
Hier findet auch ein allerletztes Mal die Weihnachtsfeier für die etwa 35 ehemaligen Waldsassener Mitarbeiter statt, die jetzt an anderen Standorten der Kliniken Nordoberpfalz AG eingesetzt sind. Am 16. Dezember wird das Stück im Aufenthaltsraum als Generalprobe gespielt. Publikum sind dabei die Reha-Patienten sowie Angehörige und Freunde der Akteure. Die Premiere geht bei der Weihnachtsfeier am 18. Dezember über die Bühne.
Theatergruppe spielt zwei Mal in der Turnhalle
Für die Öffentlichkeit spielt die Theatergruppe „Döi vom Krankenhaus“ wie gewohnt zwei Mal in der Städtischen Turnhalle. Am Freitag, 31. Januar, beginnt des Spektakel um 20 Uhr, am Sonntag, 2. Februar, um 19 Uhr. Der Eintritt ist frei, gegen Spenden haben „Döi vom Krankenhaus“ nichts einzuwenden. Die Erlöse investieren sie ausschließlich in ihre Theateraktivitäten. Mittlerweile haben sie einen schönen Fundus an Kostümen, Kleinmöbeln und Accessoires angeschafft. Dafür geben sie im Jahr zwischen 100 bis maximal 400 Euro aus.
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