Pubertät, Rituale, Konflikte

Waldsassen
16.11.2018 - 18:31 Uhr

'Wo gibt's das sonst: Eltern und Kinder kommen gemeinsam zum Spielen und Lernen. In der Mittelschule Waldsassen funktioniert das.

Bei der Eltern-Kind-Akademie hatten die Kinder mit Erlebnispädagogin Katharina Dubrowski viel Spaß.

Wo gibt's das sonst: Eltern und Kinder kommen gemeinsam zum Spielen und Lernen. In der Mittelschule Waldsassen funktioniert das. Die Eltern-Kind-Akademie öffnete in den vergangenen drei Wochen jeweils donnerstags. Den Auftakt bildete das Thema "Stark durch Rituale", den Abschluss "Konflikte .... sind normal". Am zweiten Abend ging's um die Pubertät. Während für die Kinder und Jugendlichen mit Katharina Dubrowski vom Abenteuerladen Hof Erlebnispädagogik in der Sporthalle auf dem Programm stand, trafen sich die Eltern in einem Klassenraum mit Referentin Theresia Kunz. Sie ist kommunale Jugendpflegerin am Landratsamt Tirschenreuth.

In der Sporthalle verging mit der Erlebnis-Pädagogin die Zeit wie im Flug. Möglichst jeder Mitspieler sollte mindestens einmal im Besitz des Balls sein. Dann waren noch die Namen der Mitspieler zu merken, die beim Werfen und Fangen gerufen wurden. Der Ball sollte möglichst schnell in der Gruppe herumgereicht werden. Dabei steigerte sich nach und nach das Tempo, der Kreis, den die Kinder und Jugendlichen bilden, wurde bei jedem Durchgang enger. Die Stimmung ist locker und die Mädchen und Jungs steigerten mit Geschick und Kreativität das Tempo.

Verblüffte Eltern

"Grenzen setzen ist mühsam", so Theresia Kunz, die währenddessen den Vortrag über Pubertät hielt. Die Referentin informierte die Zuhörer über den hormonellen Umbau während der Phase des Erwachsenwerdens, von Stimmungsschwankungen, die Eltern verblüffen. Theresia Kunz gab während des kurzweiligen Vortrags viele Praxistipps. Die Veränderungen im Körper seien keine Entschuldigung, dass sich Jugendliche "aufführen". Und: "Pubertät ist kein Freifahrtschein für respektlose Kommunikation."

Hervorgegangenen ist die Eltern-Kind-Akademie, die an der Mittelschule bereits zum wiederholten Male initiiert worden war, aus der Aktion "Gute gesunde Schule Bayern": "Ich war damals Koordinatorin", erzählt Rektorin Claudia Strobel-Dietrich. Nun seien die Netzwerke soweit ausgebildet, dass die Schulen in der Gesundheitsprävention selbst weiterarbeiten könnten.

Einzigartig im Landkreis

Einzigartig im Landkreis sei das Angebot, so die Rektorin. "Eltern und Kinder kommen nach Feierabend in die Schule und lernen gemeinsam, weil es einfach Spaß macht an einem Thema miteinander zu arbeiten." Wichtig ist dabei, dass Referenten die Themen eltern- und kindgerecht aufarbeiten. Für die Teilnehmer ist das Angebot kostenfrei - abgesehen von Materialkosten, etwa bei einem Kochkurs.

"Die 100 Prozent bekommt man nie", sagt Claudia Strobel-Dietrich über die Resonanz aus den Reihen der Eltern. "Aber es sind immer andere Leute dabei." Die Kinder erzählten Mitschülern von den Angeboten; dies erzeuge eine Multiplikationswirkung. Interessant und gut für das Image ihrer Schule ist für die Rektorin, dass auch Kinder aus anderen Schulen oder auch Kindergartenkinder dabei sind. "Dann öffnet man das Ganze und die Leute sehen: An der Mittelschule ist das gar nicht so schlimm."

Referentin Theresia Kunz.
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