Waldsassen
23.09.2019 - 16:44 Uhr

Silberlinde hält Hitze gut aus

Am Spielplatz wird ein Baum gepflanzt. Eigentlich ist das eher unspektakulär. Die Aktion jetzt am Pencoed-Ring aber gewinnt besondere Bedeutung. Es geht um den Klimawandel. Und um eine Linde, der lange andauernde Hitze nichts ausmacht.

Von Lehrgangsteilnehmern einer zweitägigen Fortbildung im Gästehaus St. Joseph, geleitet vom Sachverständigenbüro des Konnersreuthers Edgar Wenisch, wurde eine Silberlinde am Spielplatz des „Pencoed-Ring“ gepflanzt. Mit dabei Lehrgangsleiter Ferdinand Bauer (rechts) sowie Sachverständiger Edgar Wenisch (Zweiter von links) und Stadtbaumeister Hubert Siller (Dritter von links). Bild: jr
Von Lehrgangsteilnehmern einer zweitägigen Fortbildung im Gästehaus St. Joseph, geleitet vom Sachverständigenbüro des Konnersreuthers Edgar Wenisch, wurde eine Silberlinde am Spielplatz des „Pencoed-Ring“ gepflanzt. Mit dabei Lehrgangsleiter Ferdinand Bauer (rechts) sowie Sachverständiger Edgar Wenisch (Zweiter von links) und Stadtbaumeister Hubert Siller (Dritter von links).

Schon zum zweiten Mal veranstaltete der in Konnersreuth ansässige Baumsachverständige Edgar Wenisch eine zweitägige Fortbildung für kommunale Bauhofmitarbeiter. Beim Termin in Waldsassen war das Gästehaus St. Joseph Tagungsort.

Mit dabei waren zehn Teilnehmer aus ganz Bayern, Lehrgangsleiter war Ferdinand Bauer. Höhepunkt war das fachgerechte Pflanzen einer Silberlinde am Spielplatz "Pencoed-Ring". Seitens der Stadt waren Stadtbaumeister Hubert Siller und Bauhofmitarbeiter Michael Lochner als Kursteilnehmer vertreten. Der Baum, so Wenisch auf Nachfrage, ist durch sein Wurzelsystem und seine Herkunft in der Lage, auch lange Hitzeperioden zu überstehen und im Hinblick auf den Klimawandel eine interessante Alternative zu den bisher verwendeten Sorten. Die Silberlinde kommt eigentlich in Kleinasien und Südeuropa vor. Die Baumhöhe kann bis zu 30 Meter betragen.

In Waldsassen wurde jetzt von den Kursteilnehmern ein rund 6 Meter hoher Baum gepflanzt, er ist 15 Jahre alt und entstammt der regionalen Baumschule Punzmann.

Der Baum, so Wenisch, habe sich bereits an die nordbayerischen Klimabedingungen angepasst. Die Silberlinde zeichne sich durch ein sehr sicheres und tiefgründiges Wurzelsystem aus: In der Jugend ist die Silberlinde ein Pfahlwurzler; im Alter bildet der Baum ein Herzwurzelsystem aus.

"Der Baum ist sturmfest, stadtklimafest und frosthart", erklärte Wenisch. Der Baumexperte betonte im Gespräch, der Baum sei besser geeignet, den Klimawandel und seine Folgen zu überstehen, als die bisher verwendeten heimischen Lindenarten. "Der Vorteil: Sie hat die für unsere Lindenarten typische Honigtauabsonderung nicht und ist eine hervorragende Bienenweide."

Eineinhalb Jahrzehnte alt

Bis zum jetzigen Zeitpunkt zeigten sich keine Krankheiten oder Schädlinge an der Silberlinde, so Wenisch weiter. Auch optisch sei die Silberlinde sehr gut als Park- oder Straßenbaum geeignet. Klar müsse aber auch sein: Eine Silberlinde benötige für eine gute Entwicklung Platz, sowohl im Boden als auch im Luftraum. "Ihre Salzverträglichkeit ist begrenzt und in der Jugend des Baumes ist eine gute und fachgerechte Pflege von großem Vorteil, um Fehlentwicklungen zu vermeiden", so Wenisch.

Sofern diese Kriterien erfüllt werden, wäre die Silberlinde ein "moderner" Stadtbaum, der den Anforderungen des 21. Jahrhundert hinsichtlich Klimabedingungen und Insektenweide sowie Sturm- und Hitzebeständigkeit sehr gut erfüllen könne, erklärte Wenisch weiter. Gepflegt wird der Baum am Pencoed-Ring übrigens von Leuten aus den Reihen des Waldsassener Bauhof-Teams.

Park- und Straßenbaum

 
Kommentare

Um Kommentare verfassen zu können, müssen Sie sich anmelden.

Bitte beachten Sie unsere Nutzungsregeln.

Klicken Sie hier für mehr Artikel zum Thema:
Zum Fortsetzen bitte

Sie sind bereits eingeloggt.

Um diesen Artikel lesen zu können, benötigen Sie ein OnetzPlus- oder E-Paper-Abo.