Waldsassen
02.11.2020 - 11:08 Uhr

Ein Standesamt im Freien

Monika Grötsch hatte zur jüngsten Sitzung des Stadtrats Waldsassen einen besonderen Vorschlag parat: Wenn es nach der Freie Wähler-Rätin ginge, dann dürften sich Brautpaare künftig das Jawort auch außerhalb von geschlossenen Räumen geben.

Monika Grötsch (Freie Wähler) schlug in der jüngsten Sitzung des Stadtrats unter anderem die Grünanlage "Neue Gärten" als Ort für standesamtliche Trauungen vor. Bild: kro
Monika Grötsch (Freie Wähler) schlug in der jüngsten Sitzung des Stadtrats unter anderem die Grünanlage "Neue Gärten" als Ort für standesamtliche Trauungen vor.

Stadträtin Monika Grötsch fragte beim Treffen in der Stadthalle an, ob es nicht möglich sei, auch in Waldsassen – wie bereits in anderen Kommunen geschehen – standesamtliche Trauungen im Freien abzuhalten. Beispielhaft dafür schlug sie die Neuen Gärten oder auch das Pavillon beim Finanzamt vor.

Bürgermeister Bernd Sommer sicherte eine Prüfung zu. Das Stadtoberhaupt gab aber zu bedenken, dass dann auch das Equipment für Trauungen dorthin zu schaffen wäre. Und dies bedeute doch einen erheblichen Aufwand.

Glasschaum-Stelen

Stadtrat und Dritter Bürgermeister Markus Scharnagl thematisierte in die von der Arbeitsgemeinschaft Oberpfälzer Wald aufgestellten Stelen. Sie sind aus Glasschaum gefertigt. Das Material sei für einen solchen Zweck nicht so gut geeignet; manche Stelen würden nicht mehr gut aussehen. Bürgermeister Bernd Sommer sicherte zu, dies an die Arbeitsgemeinschaft weiter zu geben.

Ferdinand Sperber (CSU) fragte nach, wann die Kläranlage Münchenreuth angeschlossen werde. Bürgermeister Bernd Sommer und Stadtbaumeister Hubert Siller verwiesen darauf, dass man aktuell noch im Planungsprozess sei. Katja Bloßfeldt monierte die oftmals kritische Parksituation in der Lämmerstraße. Es komme vielfach sogar vor, dass der Zebrastreifen nur schwer einsehbar sei.

Bahnhof bleibt erhalten

Monika Gerl (SPD) wusste davon, dass der geplante Jugendtreff, der im ehemaligen Bahnhof entstehen soll, von den Bewohnern nicht gerade auf Zustimmung treffe. Bürgermeister Bernd Sommer antwortete, dass er davon nichts wisse. Weiter fragte Gerl nach, dass eventuell auch ein Abbruch des ehemaligen Bahnhofs im Gespräch sei. Dazu sagte der Bürgermeister, dass der ehemalige Bahnhof auf jeden Fall stehen bleibe, dafür habe sich die Stadt bewusst entschieden.

Darauf hin wollte Gerl wissen, wie es mit der geplanten Rechtsabbiegespur in diesem Bereich bei einer möglichen Umgehungsstraße aussehe. Dazu meinte der Bürgermeister: „Ich bin kein Techniker, wir warten auf den Planfeststellungsbeschluss.“

Waldsassen30.10.2020
Nachgefragt:

Nicht ausschließlich in gewidmeten Räumen

In der Stadtverwaltung Waldsassen wird inzwischen geprüft, ob eine Verlegung von standesamtlichen Trauungen ins Freie möglich ist. "Bisher hatten wir aber noch keine Anfragen", erklärte Martin Rosner, Geschäftsführender Beamter im Rathaus Waldsassen, gegenüber Oberpfalz-Medien. Früher hätten die Trauungen in besonders für diesen Zweck gewidmeten Räumen stattfinden müssen. Doch diese Vorgabe ist laut Rosner zwischenzeitlich aufgehoben worden. Dennoch sind bei Trauungen im Freien gewisse Anforderungen zu erfüllen. So etwa muss ein Ausweichraum zur Verfügung stehen, wenn etwa das Wetter nicht mitspielen sollte. Bei den Neuen Gärten etwa stehen dafür in unmittelbarer Nähe der Kleine Sitzungssaal im Dachgeschoss des Rathauses sowie das Kunsthaus zur Verfügung; außerdem Räumlichkeiten im klösterlichen Gästehaus St. Joseph.

 
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