Waldsassen
05.07.2022 - 12:19 Uhr

"Stele der Toleranz" am Grenzübergang Waldsassen

Acht Meter hoch ist das auffälliges Monument aus Glas. Bei der Enthüllung anlässlich der Europawoche äußerte sich Künstler Martin Hartmann über die Symbolik seiner Arbeit.

Am Grenzübergang Waldsassen-Eger ist jetzt eine acht Meter hohe „Stele der Toleranz“ enthüllt worden. Die Glashütte Lamberts und die Firma Kassecker unterstützten die Verwirklichung des Monuments. Geschaffen wurde es von Martin Hartmann. Musikalisch begleitet wurde der Festakt von der Stiftländer Jugend- und Blaskapelle Waldsassen unter Leitung von Stephan Sölch. "Diese Musik macht mir so viel Freude", sagte Künstler Karl-Martin Hartmann, der aus dem Rhein-Main-Gebiet kommt.

Bürgermeister Bernd Sommer erinnerte an den Tag der Grenzöffnung vor 32 Jahren; mehr denn je gelte es heute, sich auf den Kern Europas zu besinnen. Freiheit und Demokratie stünden im Mittelpunkt. Dazu sei Toleranz sehr wichtig, meinte Sommer und erklärte: "So geht Europa!“ Sommer zitierte außerdem Nelson Mandela: "Liebe ist viel natürlicher als der Hass.“

Hartmann bezeichnete einen Besuch 1982 in Waldsassen bei der Firma Lamberts als „historisches Schlüsselerlebens“: „Die Achtung vor dem Glas trägt mich seitdem.“ Ohne Toleranz sei keine pluralistische Gesellschaft möglich. „Die Seele Europas ist die Toleranz.“ Umso mehr freue er sich, diese Stele hier mit eröffnen zu können. Der Künstler wünschte sich eine solche Arbeit auch auf tschechischer Seite und in den Partnerstädten Waldsassens.

MdEP Christian Doleschal sah keinen besseren Standort für diese Stele als den Grenzübergang. Landrat Roland Grillmeier sagte, die "Stoapfalz" sei früher abgeschrieben worden und nun erfolgreiche Wirtschaftsregion, auch dank der tschechischen Partner.

Zweiter Bürgermeister Ladislav Hruby aus Cheb/Eger bat um Toleranz, weil er nicht deutsch spreche. „Für mich war es unvorstellbar, dass ich einmal nach Deutschland fahren kann“, sagte Hruby über die Zeit vor der Grenzöffnung. Die Stele sei eine „wunderschöne Idee“. Im Anschluss daran wurde die Stele von den Ehrengäste enthüllt. Mit der „Europa-Hymne“, intoniert von der Stiftländer Jugend-und Blaskapelle, endete der Festakt.

 
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