Theatergruppe „Döi vom Krankenhaus“ aus Waldsassen wieder auf der Bühne

Waldsassen
30.05.2023 - 14:56 Uhr
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Die Theatergruppe „Döi vom Krankenhaus“ aus Waldsassen gibt es seit Ende der 90er Jahre. Die Laienschauspieler zeigen heuer ein bayerisches Lustspiel von Toni Lauerer. Es gibt drei Termine und neue Gesichter auf der Bühne.

Die Theatergruppe aus Waldsassen zeigt heuer ein Toni-Lauerer-Stück und meldet sich damit aus einer längeren Pause zurück. Die Komödie „Wo gehobelt wird, da fallen Späne“ wird an drei Terminen in der Stadthalle Waldsassen zu sehen sein. Auch junge Nachwuchsschauspieler sind mit am Start.

„Unsere Theatergruppe gibt es seit 1999. Begonnen hat alles mit einer Ideensuche für die Firmenweihnachtsfeier“, erzählt Gründungsmitglied Peter Schröpf bei einer Theaterprobe. „Spielen wir doch mal Theater“, hätten sich damals einige Mitarbeiter des ehemaligen Waldsassener Krankenhauses gedacht. Aus diesem Impuls heraus entstanden ist der Zusammenschluss „Döi vom Krankenhaus“: Die Theaterleute waren einst allesamt am ehemaligen Krankenhaus beschäftigt. Die Gruppe inszeniert seither Theaterstücke – zuerst nur für interne Vorstellungen und schon bald für öffentliches Publikum. „Als wir damit begonnen haben, war die Bude immer voll.“

Ganze Familie spielt mit

Seit einigen Jahren spielt die Laienschauspielgruppe auf der Bühne in der Stadthalle Waldsassen. Inzwischen sind auch Teenager mit Lust aufs Theaterspielen dabei. Eine davon ist die 13-jährige Mia Saller. Sie schauspielert heuer zum ersten Mal und wird gemeinsam mit ihrer ganzen Familie auf der Bühne stehen. Denn auch Bruder Timo (17 Jahre), Mama Martina und Papa Claus spielen beim Theater mit. „Ich hab schon Bühnenerfahrung, durchs Theater der Realschulen", erzählt Timo. In einem Stück, das in der Mädchenrealschule gezeigt wurde, habe er vor ein paar Jahren mitgespielt. Mia hat zwar noch keine Schauspiel- aber Bühnenerfahrung. „Ich spiele in der Bandklasse in meiner Schule“, erzählt sie. „Hemmungen, vor Menschen aufzutreten, habe ich keine.“

Auch Mama Martina spielte schon einige Male Theater – im Ort und auch anderswo, zuletzt bei der „Kámen“-Zeitreise des Ovigo-Theaters. Das Ehepaar Saller traf sogar den Autor des diesjährigen Bühnenstücks: Als das Paar im Urlaub war, habe Toni Lauerer im gleichen Speisesaal gesessen. Martina Saller schnappte sich kurzerhand ihr Textskript, das sie zum Üben dabeihatte, und ließ es signieren, wie sie bei einer Theaterprobe erzählt.

Proben seit Januar

Geprobt werde bereits seit Januar, erzählt Darsteller Peter Schröpf, der gemeinsam mit seiner Frau Gabi auch Regie führt. „Das gab’s noch nie“, sagt er und schmunzelt. Denn das Lauerer-Stück sei ziemlich umfangreich – die Spielzeit liege bei etwa zwei Stunden. Im Stück geht es um Schreinermeister Ludwig Schreiner (gespielt von Peter Schröpf), der sehr stolz ist auf seine schlaue und gutaussehende Tochter Eva (gespielt von Schauspielerin Lisa Grötsch aus Münchenreuth). Damit die einen für sie passenden Ehemann findet, hat der Schreinermeister sie in die Großstadt zum Studieren verfrachtet. Er erhofft sich einen Akademiker oder mindestens einen Unternehmersohn an der Seite seiner Tochter.

Der Schreiner hat auch für seinen Sohn Andi (Claus Saller) bereits einen Plan: Er soll die väterliche Firma übernehmen. Die Wünsche des Vaters erfüllen sich zwar, aber anders als er sich es sich ersehnt hatte. Sohn Andi hat sich in geheimer Aktion für ein Abendstudium eingeschrieben. Tochter Eva ist in einen jungen Mann verliebt, der stark von der Wunschvorstellung ihres Vaters abweicht. Nun müssen die Schreiner-Kinder kreativ werden. Eva organisiert drei vermeintliche Hochzeitskandidaten – einen davon mimt ihr Kumpel Franz (Uwe Friedrich). Nach und nach schlagen ein Jurist, ein Unternehmer und ein Arzt auf, die mit ihrem Benehmen dem Papa Ludwig Schreiner gehörig auf den Geist gehen.

Dem vergeht schließlich der Gusto auf einen Schwiegersohn mit akademischer Laufbahn. Und auch bei Tante Erna (Monika Grötsch), die mit im Familienanwesen wohnt, hinterlassen die Besuche der drei eigenartigen Männer Spuren. Auch die geschwätzige Nachbarin Franziska mischt mit. Die Rolle ist wegen einer Terminüberschneidung doppelt besetzt – Petra Schilling und mit Conny Dietz, die zum ersten Mal dabei ist.

Die Proben auf der Bühne in der Stadthalle laufen in dieser Woche. Theaterleute bauten auch ihre Bühnenkulisse auf. „Ein klischeehaftes bayerisches Wohnzimmer“, beschreibt Timo Saller die Möbel, die die Aufführungen schon einige Jahre begleiten. Vor den finalen Bühnenproben übten die Darsteller in einem Raum im Wohnhaus des Ehepaars Schröpf. Denn auch Peter Schröpfs Frau Gabi ist seit der Gründung der Theatergruppe involviert. Sie unterstützt dieses Jahr hinter den Kulissen, gemeinsam mit einem Team aus mehreren Leuten.

Hintergrund:

Mehrere Vorstellungen in der Stadthalle Waldsassen

  • Was: Dieses Jahr zeigt die Theatergruppe ein bayerisches Lustspiel von Toni Lauerer mit dem Titel „Wo gehobelt wird, da fallen Späne“
  • Wann: Premiere Freitag, 2. Juni. Weitere Vorstellungen Samstag, 3. Juni, und Sonntag, 4. Juni. Beginn jeweils um 19 Uhr, Einlass ab 18 Uhr. Spielort ist die Stadthalle in Waldsassen. Eintritt frei, Spenden erwünscht
  • Außerdem:Es gibt drei Akte und zwei Pausen, in denen die Theatergruppe Brotzeiten und Getränke anbietet
 
 

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