Die Frauen Union Waldsassen hatte jetzt zu einer Besichtigung der Quellen mit der Entsäuerungsanlage für die Trinkwasserversorgung der Stadt Waldsassen in Altmugl eingeladen. Gemeinsamer Treffpunkt war die Joseph-Wiesnet-Straße. Dort erklärte Stadtbaumeister Hubert Siller der Pressemitteilung zufolge, dass die Fahrt ins Quellgebiet über die alte Wernersreuther Straße, durch Poxdorf, Motzersreuth sowie über die kleine Kappl nach Ernestgrün in den Wald die ungefähre Strecke der Trinkwasserleitung darstellt.
An der Entsäuerungsanlage Breitenbrunn angekommen, erläuterte Siller anhand von Lageplänen den Verlauf Wasserversorgung für die Gemeinde Waldsassen. Die Quellen Breitenbrunn/Eichelgarten, Muglbachtal, Hemerschneider und Erlbrunnen laufen alle in der Entsäuerungsanlage Breitenbrunn zusammen. Als Notreserve stehen noch Tiefbrunnen im Gebiet Pfuderforst zur Verfügung. Dieser kann bei Bedarf zugeschaltet werden.
Notfalls auch ohne Strom
Das Trinkwasser wird im Waldsassener Quellgebiet hauptsächlich aus Oberflächen Wasser gewonnen. "Dazu sind im Waldgebiet, bei den einzelnen Quellen, eine Art von Trichter verbaut in denen das Wasser gesammelt und abgeführt wird", heißt es weiter. Das Rohwasser müsse aufbereitet und der pH-Wert angehoben werden. Dies geschieht direkt vor Ort in der Entsäuerungsanlage. Mit seiner Präsentation schilderte Stadtbaumeister Siller die Funktion wie auch den Aufbau der Anlage.
Eine UV-Anlage läuft zur Sicherheit, falls Keime im Trinkwasser auftreten. Diese seien auch das einzige Element im Prozess der Wasserversorgung, welche Strom benötigt. Weitere Gerätschaften seien nicht erforderlich, auch keine Pumpen – wegen Höhendifferenz von etwa 250 Meter zwischen den Quellen und Waldsassen. "Somit ist auch bei Stromausfall die Versorgungssicherheit gewährleistet", heißt es. Dies sei eine Besonderheit.
2,8 Millionen Euro Investition
Bürgermeister Bernd Sommer verwies auf die gesetzlichen Auflagen; diese machten es nötig, die Entsäuerungsanlage auf den neuesten Stand der Technik zu bringen. Im Jahr 2022/23 müsse wieder in die Wasserversorgung investiert werden. "Für insgesamt rund 2,8 Millionen Euro mit einer 50 Prozent-Förderung ist ein neues Absetzbecken zu integrieren." Durch die regelmäßige Reinigung der vorhandenen Kiesfilter entsteht Rückspülwasser. Dies müsse nun durch einen gedrosselten Ablauf in den nahe gelegenen Breitenmühlbach abgeleitet werden.
Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer hätten sich beeindruckt gezeigt von der Qualität und dem komplexen System der Wasserversorgung für Waldsassen. "Gerade die Wasserversorgung wird als Selbstverständlichkeit angesehen, über die man sich keine Gedanken macht, wenn man den Wasserhahn aufdreht", wird der Bürgermeister zitiert. Katja Bloßfeldt, Ortsvorsitzende der Frauen Union, nannte Investitionen in das wertvollste Lebensmittel Trinkwasser wichtig.
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