Unter der Regie von Peter und Gabi Schröpf unterhielten die mittlerweile schon routinierten Laienschauspieler über zwei Stunden lang mit kurzweiliger Situationskomik. In seiner kurzen und prägnanten Begrüßung hieß Peter Schröpf neben Bürgermeister Bernd Sommer auch die Schauspielerkollegen vom Clubhaus Kondrau herzlich willkommen. In der nunmehr 20. Saison trat das erfolgreiche Ensemble am Wochenende zweimal mit einem amüsanten altbayerischen Stück in der Stadthalle Waldsassen auf.
Zahlreiche Missverständnisse und Verwicklungen sorgen in dem Dreiakter für lustige Szenen, bei denen die Darsteller lokale Namen und Begriffe einfließen lassen: Heimlich hat Lorenz Kaltenegger (verkörpert von Claus Saller), der Pächter des Gasthauses "Zur Sonne" in "Mugl", seine frühere Bedienung Therese (Martina Saller) geheiratet und hat mit ihr ein Kind.
Überraschender Besuch
Sein Onkel und Vormund Magnus Brunnthaler (Günter Kraus) hat ihm den Pachtvertrag für das Lokal nur unter der Bedingung gegeben, dass Lorenz ledig bleibt. Lorenz hat das heruntergekommene Anwesen im Laufe der Zeit komplett renoviert und auf Vordermann gebracht. Als eines Tages besagter Onkel plötzlich wie der sprichwörtliche Blitz aus heiterem Himmel kurzfristig seinen Besuch in der Gaststube ankündigt, wird es turbulent.
Bereits im Vorfeld hat die Großmutter von Therese, Monika Voggenauer (Monika Grötsch), dem Lorenz vergeblich ins Gewissen geredet: "Geh zum Brunnthaler und sage ihm, dass du Frau und Kind hast." Nicht einmal die Ehefrau Therese weiß, dass sie nach dem Willen des Onkels gar nicht im Haus sein dürfte. Als sie dies erfährt, übernimmt sie kurzerhand die Rolle der Kellnerin, um den Besitzer zu täuschen.
Peter Schröpf glänzt in der Rolle des schlauen und schlagfertigen Hausknechts Gidi und ruft mit seinen passenden Kommentaren beim Publikum wiederholt Lachsalven hervor. Gerne bezieht er dieses auch in die Szenen mit ein und steigt sogar von der Bühne in den Saal hinab. Für Heiterkeit sorgt sein an passenden Stellen wiederholter Spruch "Das wird eine schwere Geburt". Auch Uwe Friedrich spielt in überzeugender Manier und mit viel körperlichem Einsatz als Begleiter von Magnus Brunnthaler den Blasi und veranlasst die Zuschauer mehrfach zu spontanem Szenenapplaus.
Blaues Auge
Nach und nach kommt die Wahrheit der Verhältnisse im Gasthof ans Licht und bei einer realistisch dargebotenen körperlichen Auseinandersetzung zwischen Lorenz und Blasi geht sogar die Heugabelrequisite unbeabsichtigt zu Bruch. Das tiefblaue linke Auge veranlasst Blasi schließlich zu der Aussage: "Wenn du mir auf das andere Auge auch noch eine draufhaust, dann schaue ich dich nicht mehr an." Schließlich stellt sich heraus, dass Therese die Tochter von Magnus ist und es kommt zu einem guten Ende, bei dem sich auch noch Blasi in die von Nathalie Lochner gekonnt verkörperte Stasi verliebt.
Kräftiger Beifall
Die sichtlich amüsierten Besucher dankten den Darstellern während und nach der Vorstellung mit kräftigem und langem Beifall. Dem Regisseur blieb es schließlich vorbehalten, seine Schauspielerkollegen zum Abschluss kurz vorzustellen und Monika Grötsch mit einem Blumenstrauß zum Geburtstag zu gratulieren.
Sein herzlicher Dank galt auch den Helfern im Hintergrund. Für Licht und Ton waren Rainer und Paul Kolbeck zuständig, Rudi Horn für das Bühnenbild verantwortlich. Um die Requisite kümmerten sich Elisabeth Siller und Sieglinde Indra; Gabi Schröpf fungierte als Souffleuse.
Vor Beginn und in den beiden Pausen gab es die Möglichkeit, sich mit kleinen Speisen und Getränken zu stärken sowie zur Kontaktaufnahme mit den Akteuren.
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