Als die Tschechische Republik am 14. März ein Einreiseverbot in Kraft setzte und zahlreiche Grenzübergänge nach Deutschland sperrte, waren unter anderem Rettungseinheiten wie Feuerwehr, Rettungsdienst und Bergwacht noch ausgenommen (wir berichteten). Doch schon bald änderte sich die Lage erneut, seitdem sind in beide Richtungen keine grenzüberschreitenden Hilfeleistungen mehr möglich.
Die Waldsassener Brandschützer unterhalten seit der Grenzöffnung vor fast 30 Jahren ausgezeichnete feuerwehrtechnische und auch kameradschaftliche Beziehungen zur Berufsfeuerwehr in Eger. Zahlreiche Übungen und auch gemeinsame Einsätze auf tschechischem und deutschem Hoheitsgebiet wurden bisher erfolgreich absolviert. Gemeinsam bekämpften die Aktiven etwa einen Brand im Seniorenheim St. Martin in Waldsassen, die Brände auf dem Asia-Markt in Svatý Kríž, das Feuer in einem Hotel in Stein und den Brand einer Speditionshalle in Eger. Vier gemeinsame Übungen gehören mittlerweile fest zum Jahresprogramm der benachbarten Feuerwehren aus Waldsassen und Eger.
Bis zum Herbst oder sogar länger
Die Ausbreitung des Coronavirus und die dadurch bedingten Maßnahmen der Regierungen ließen den Verantwortlichen, Direktor Jan Doubrava von der Berufsfeuerwehr Eger und Kommandant Tobias Tippmann von der Feuerwehr Waldsassen, keine Wahl. Sie verständigten sich darüber, dass sowohl gemeinsame Übungen als auch Einsätze bis in den Herbst hinein und womöglich darüber hinaus nicht stattfinden können.
Wie zu erfahren war, haben die tschechischen Feuerwehreinheiten auch in den eigenen Reihen schon vereinzelt Corona-Infektionen und damit Personalausfälle zu beklagen. Durch besondere Dienstanweisungen und entsprechende Verhaltensweisen konnte die Feuerwehr Waldsassen derartige Ausfälle bisher vermeiden. So werden derzeit beispielsweise bei den Schlagwörtern „Türöffnung“ und „Tragehilfe“ (für den Rettungsdienst) nur Feuerwehren mit Atemschutzausrüstung alarmiert.
Noch mehr als bisher wird nur mit der unbedingt notwendigen Anzahl an Einsatzkräften ausgerückt und besonders auf Schutzmaßnahmen durch entsprechende Kleidung, Schutzmasken, Einmalhandschuhe und Verhaltensregeln geachtet. Um Abstände zwischen den Kameraden so weit wie möglich einzuhalten und die benötigten Einsatzkräfte besser zu verteilen, kann es auch sein, dass deshalb auch einmal ein Fahrzeug mehr als üblich ausrückt.
Größtmöglicher Abstand
Neben größtmöglichem Abstand zu Patienten oder sonstigen Beteiligten werden unmittelbar nach dem Einsatz, also bereits vor der Rückkehr in das Feuerwehrgerätehaus, die ersten Hygienemaßnahmen wie Desinfektion und Handreinigung durchgeführt. Derzeit finden auch weder ein Übungsbetrieb noch Gruppenstunden der Jugendfeuerwehrabteilungen statt. Ebenso gibt es keine Zusammenkünfte im Feuerwehrgerätehaus. Selbstverständlich nehmen Feuerwehrdienstleistende mit Krankheitssymptomen oder mit Kontakten zu Corona-Infizierten bzw. Verdachtsfällen nicht am Einsatzgeschehen teil.















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