Waldsassen
06.10.2025 - 12:33 Uhr

Waldsassen feiert drei Jubiläen: Kloster, Schule und Äbtissin Laetitia

Ein großer Tag für das Stiftland: Drei Jubiläen stehen beim Gottesdienst und Festakt im Kloster Waldsassen im Mittelpunkt. Besonderer Dank gilt Äbtissin Laetitia Fech.

160 Jahre Schulbildung für Mädchen, 100 Jahre Abteierhebung des Frauenklosters, 30 Jahre Äbtissin Laetitia: Die Feierlichkeiten für die drei Jubiläen starteten in der Klosterkirche Waldsassen mit einem Festgottesdienst. Und sie waren ein geschichtsträchtiger Tag für Waldsassen, für das Kloster, für das gesamte Stiftland. Denn das Kloster Waldsassen, die Schulbildung im Kloster und Äbtissin Laetitia Fech sind ein Markenzeichen der nördlichen Oberpfalz.

Deshalb war es nicht verwunderlich, dass das „Triple“, so Bezirkstagspräsident Franz Löffler, auch gebührend gefeiert wurde. Außerdem seien laut Löffler alle drei Jubiläen in Waldsassen "Champions League-würdig“. Vor allem die dreißig Jahre andauernde Zeit von Äbtissin Laetitia Fech sei sensationell. Natürlich hatte er auch kleine Geschenke dabei: „Über die anderen Dinge reden wir woanders“, sagte der Bezirkstagspräsident gutgelaunt, gemeint waren wohl Zuschüsse.

„Sie haben dem Bezirk gut getan“ betonte Franz Löffler abschließend und stellte allgemein fest: „Es macht mir große Sorgen, wo die kirchlichen Werte hinkommen“. Umso mehr sei er beeindruckt gewesen, als alle Gottesdienstbesucher nach der Messfeier im Kreuzgarten Blumenzwiebel in die Erde steckten. Es war ein Symbol dafür, die Zukunft des Klosters und der Schule zu sichern.

Weisheit und Zukunft

Den Auftakt der Feierlichkeiten bildete ein Festgottesdienst in der gut gefüllten Klosterkirche, den Abtpräses Vinzenz Wohlwend von der Zisterziensterabtei Mehrerau (Österreich) zelebrierte. Als Mitzelebranten wirkten Pater Benedikt Leitmayr aus Konnersreuth, Dekan Alfons Forster aus Michldorf und Dekan Simon Mayer aus Karlstadt, mit. In seiner Begrüßungsrede wies der Hauptzelebrant auf dieses Dreifach-Jubiläum hin, das in einer Abtei gefeiert werde, die im Stiftland ihresgleichen suche. „Der Ort strahlt Weisheit und Zukunft mit unserem Herrn Jesus Christus aus“, sagte Vinzenz Wohlwend.

Das Evangelium las Pater Benedikt, ein enger Vertrauter des Klosters. In seiner Predigt betonte der Abtpräses: „160 Jahre Bildungseinrichtung für Mädchen, 100 Jahre Dienst an Gott und den Menschen, 30 Jahre Äbtissin“, dies sei wahrlich ein Grund ein Loblied anzustimmen. Hier würden junge Menschen im Geiste Christi befähigt, ihren Weg im Leben zu finden und hier würden Junggebliebene animiert, den Geist des Klosters zu finden.

„Bete, arbeite und lies“, dies seien die Regeln des heiligen Benedikt. Das neumoderne Wort „Work-Life-Balance“ werde hier schon seit Jahrhunderten umgesetzt. Seit 160 Jahren würden hier junge Frauen im Geiste Gottes gestärkt und ihnen ein Fundament fürs Leben mitgegeben. Was gebe es Besseres, als mit jungen Menschen den Puls der Zeit zu fühlen und daraus einen Lebensinhalt zu erwecken, der Hoffnung für die Zukunft gebe. Dafür stehe das Kloster, dafür stehe die Schule, dafür stehe Äbtissin „Mutter Laetitia“, die ganz nach ihrem Motto „Auf den Herrn vertrauen, neue Kraft schöpfen“, setze.

Emotionale Verbindung

Beim mehrstündigen Festakt in der festlich dekorierten Klosteraula betonte Schwester Sophia zum Dreifach-Jubiläum: „Wer Paramenten stickt, der weiß, Schönheit kommt durch Ausdauer“, auch ein Grund dafür, warum Äbtissin Laetitia sei drei Jahrzehnten hier als Äbtissin wirke. Im Namen des Konvents sicherte sie der Äbtissin zu: „Wir stehen weiterhin an deiner Seite und stärken dich“. Entscheidend dabei sei, dass Christus der rote Faden bleibe.

Landtagsvizepräsident Tobias Reiß betonte in seiner Ansprache die familiären und emotionalen Verbindungen zum Kloster und zur Schule. Denn seine Mutter habe vor 65 Jahren diese Kloster-Realschule in Waldsassen besucht: „Das blaue Kleid mit dem weißen Kragen hängt noch heute zuhause im Schrank“. Er habe ein hohes Vertrauen in das Kloster und in die Schule. Deshalb zeigte er sich überzeugt, dass der Bildungsauftrag hier weiter geführt werde. „Verstehen, zuhören, handeln“ sei das Motto der Äbtissin, der es so immer wieder gelinge, für das Kloster aktiv zu werden: „Oder sind es die Nadelstiche einer Paramentenstickerin“, ergänzte Reiß vielsagend schmunzelnd.

Im weiteren Verlauf schloss sich ein „WeltKulturReise-Dinner“ unter dem Motto „30 Jahre – einmal um die Welt“ an, mit Theaterstücken und mit viel Musik. Apropos Musik und Gesang: Der Festgottesdient wurde in eindrucksvoller Weise vom Chor „Contores Michaeli“ aus Schönkirch mit Leiterin Kerstin Reiter und vom Schulchor der Mädchen-Realschule Waldsassen unter der Leitung von Bettina Regler umrahmt. Im Festakt sang unter anderem ein Lehrerchor der Mädchen-Realschule und trug dabei auch Dancing-Queen" von Abba vor. Beim Festakt gab es auch was zu essen: Käsespätzle, Leberkässemmel und Fleischpflanzerl.

 
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