Bei der Einweihung der neu gestalteten Fläche zwischen Mühlbachgasse und Brauhausstraße am Sonntag waren Anwohner sowie Vertreter der beteiligten Firmen dabei. Wie Bürgermeister Bernd Sommer erklärte, war der Bereich im Altstadtkern nach dem Abbruch des städtischen Wohnhauses Mühlbachgasse 1 im Jahre 2017 überarbeitet worden; 2019 habe die Planung begonnen, im März 2021 die Arbeiten – nach Zusage der Fördermittel aus dem Städtebauförderungsprogramm. Die Kosten für Wohnhausabbruch und Platzgestaltung bezifferte Sommer auf 1,036 Millionen Euro; 621.000 Euro flossen als Zuschuss.
„In unserem Kloster gab es schon immer starke Frauen und so ist es auch noch heute“, begründete Sommer die Benennung des Platzes nach Cäcilia Schmid, der ersten Priorin des Klosters Waldsassen von 1864 bis 1895. Äbtissin Laetitia Fech, die mit dem Konvent erschienen war, trug Werdegang und Verdienste der Namensgeberin vor. „Es ist schön, dass die heutige Einweihung des Platzes genau auf den 127. Todestag von Cäcilia Schmid fällt.“
Architekt Peter Kuchenreuther schilderte Ausgangslage und Aufgabenstellungen der Maßnahme. „Es galt, insbesondere Parkplätze, Durchwegungen bzw. Übergänge und Anschlusspunkte zu den vorhandenen Gebäuden zu schaffen." Dabei habe etwa die Mitsprache des Denkmalschutzes bei der zu errichtenden Mauer berücksichtigt werden müssen.
Der Hinweis auf den früheren Mühlbach sei durch Trittplatten gelungen, so der Architekt weiter. „Danke an Bürgermeister Sommer und Stadtbaumeister Siller, dass wir gemeinsam mit den Handwerkern und ausführenden Firmen Waldsassen wieder ein Stück schöner machen durften“, resümierte Kuchenreuther. Er übergab einen Schlussstein zur Erinnerung an die Neugestaltung des Platzes.
Pfarrerin Dr. Stefanie Schön und Pfarrvikar Dr. Timon Ochieng Odeny segneten gemeinsam den Platz und spannten den Bogen vom Erntedankfest zum Dank für die abgeschlossene Baumaßnahme. Eine Schautafel weist auf die Namensgeberin des Cäcilienplatzes im Mühlenviertel hin und enthält die wichtigsten Daten zur ersten Priorin des Klosters Waldsassen.
Priorin Cäcilia Schmid
- Geboren am 30. April 1824
- Eintritt ins Kloster Seligenthal am 9. Oktober 1842, 1855 Ernennung zur Priorin
- Aus dem Mutterhaus treffen am 17. Mai 1864 im neuen Filialkloster Waldsassen die ersten Schwestern ein; Priorin Maria Cäcilia Schmid übernimmt deren Leitung
- Mehrmals bis zu ihrem Tod am 2. Oktober 1895 wird sie wiedergewählt bzw. durch den jeweiligen Bischof im Amt bestätigt. 31 Jahre lang obliegt ihr damit die Gesamtverantwortung für die Schule und den Wirtschaftsbetrieb des Klosters.
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