Auch die Bayerische Landesstiftung unterstützt die Sanierung der Klosterbibliothek in Waldsassen. Wie Landtagsabgeordnete Annette Karl mitteilt, hat der Stiftungsrat, dem auch der Bayerische Ministerpräsident Markus Söder und Finanzminister Albert Füracker angehören, 200.000 Euro für die Klosterbibliothek in Waldsassen bewilligt. Außerdem gibt es aus diesem Topf auch eine Finanzspritze für die Hammermühle bei Falkenberg.
Die Stiftsbibliothek Waldsassen ist vor allem wegen ihrer Holzschnitzereien und Deckenmalereien eine der kulturhistorisch bedeutsamsten Bibliotheken Süddeutschlands. Mit der Sanierung und Neuausrichtung soll sie künftig als sogenannter „Dritter Ort“ etabliert werden und als funktionelles Kommunikations-, Informations- oder Medienzentrum des lebendigen Frauenklosters dienen. Für das Projekt hat die Zisterzienserinnen-Abtei Waldsassen einen Zuschuss von 200.000 Euro bei der Bayerischen Landesstiftung beantragt, der nach Auskunft der Abgeordneten in vollem Umfang gewährt wird.
Der Vorstand der Bayerischen Landesstiftung begründet nach einer Pressemitteilung die Entscheidung auch mit der nationalen Bedeutung des Baudenkmals. Die Gesamtkosten für die Sanierung der Stiftsbibliothek werden mit rund 6,2 Millionen Euro beziffert, wobei der Bund mit 4 Millionen Euro den größten Finanzierungsanteil trägt. Weiterhin sind u.a. die Deutsche Stiftung Denkmalschutz und auch der Bezirk in die Finanzierung miteingebunden.
Geld gibt es aus diesem Topf auch für ein großes Renovierungsprojekt in der Gemeinde Falkenberg. Hier wird das Gebäude Hammermühle 1 saniert. Das barocke Mühlengebäude mit prägender, jetzt wieder sichtbarer Fachwerkfassade befindet sich in Privatbesitz. Die Bayerische Landesstiftung hat bereits im August 2016 einen Zuschuss in Höhe von 54.000 Euro zu Gesamtkosten in Höhe von 1,305 Millionen Euro bewilligt. Die erhebliche Kostenexplosion im Bausektor verursachte schließlich geschätzte Mehrkosten von rund 600.000 Euro und machte eine Nachfinanzierung des im Jahr 2015 geplanten Bauprojektes unausweichlich. Aufgrund der regionalen Bedeutung des Baudenkmals und dem ortsbildprägenden Charakter war die Bayerische Landesstiftung dazu bereit, den Gesamtzuschuss für das Projekt um 29.000 Euro auf 83.000 Euro zu erhöhen. Die Hammermühle gilt als Falkenbergs Tor zum Waldnaabtal, beherbergt ein Kraftwerk und ist ein beliebter Rastplatz bei Ausflüglern.
Die Bayerische Landesstiftung trägt wesentlich dazu bei, den Freistaat Bayern als lebendigen Kultur- und Sozialstaat sichtbar zu machen. Die Stiftung unterstützt jährlich mehrere Hundert Projekte und Bauvorhaben insbesondere im sozialen und kulturellen Bereich und dokumentiert damit ihre Verantwortung gegenüber den Werten und Allgemeingütern unserer Gesellschaft. Gleichzeitig will die Stiftung mit ihrer Förderung ein Zeichen setzen und mutige und innovative Menschen, Einrichtungen oder Ideen unterstützen, Anreize geben und zum Weiterdenken anregen. In der Vergangenheit wurden in der nördlichen Oberpfalz unter anderem mit der Sicherung der Burgruine Waldeck bei Kemnath oder der Restaurierung der historischen Orgel in der Wallfahrtskirche Kappl in Waldsassen immer wieder wichtige Projekte und Bauvorhaben mit überregionaler Bedeutung durch die Bayerische Landesstiftung gefördert.
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