Waldsassen
27.12.2022 - 09:15 Uhr

Zwei Jahre Corona können Feuerwehr-Freundschaft nicht erschüttern

Nach der Corona-Pause gab es heuer wieder den traditionellen Weihnachtsbesuch der Feuerwehr Waldsassen bei der befreundeten Berufsfeuerwehr in Eger/Cheb. Ein Thema war dabei auch der Flugzeugabsturz im Sommer.

Die Feuerwehrkameraden aus Eger/Cheb und Waldsassen um Direktor Oberst Jan Doubrava (Dritter von links) und Kommandant Tobias Tippmann (Vierter von links) überreichten sich beim Treffen an Heiligabend jeweils einen Präsentkorb. Bild: flm
Die Feuerwehrkameraden aus Eger/Cheb und Waldsassen um Direktor Oberst Jan Doubrava (Dritter von links) und Kommandant Tobias Tippmann (Vierter von links) überreichten sich beim Treffen an Heiligabend jeweils einen Präsentkorb.

"Wir wurden schon vor dem Haus erwartet", berichtet Kommandant Tobias Tippmann vom Besuch einer kleinen Delegation der Feuerwehr Waldsassen bei der befreundeten Berufsfeuerwehr in Eger/Cheb an Heiligabend. Mit dabei waren sein Stellvertreter Christian Burger, Ehren-Kreisbrandinspektor Lorenz Müller sowie Dolmetscher und Feuerwehrmann Georg Mayer.

Bei Kaffee, Tee und kleinen Snacks setzte man sich im Aufenthaltsraum der Feuerwache zusammen und es wurden verschiedene Themen besprochen. Das gute Miteinander hatte auch die Corona-Zeit nicht erschüttern können. Die tschechischen Kameraden berichteten dabei auch von einem der spektakulärsten Einsätze im vergangenen Jahr: dem Flugzeugabsturz beim Flugplatzfest.

Übung zeigt Wirkung

"Hier hatten wir allerdings nicht besonders viel zu tun", blickten Direktor Oberst Jan Doubrava und Kommandant Martin Tomasek zurück. Weil die Absturzstelle nicht direkt auf dem Flugplatzgelände lag, waren keine Zuschauer betroffen und es kam auch nicht zu einer Massenpanik. Dennoch waren die Feuerwehrleute innerhalb von einer Minute an der Unglücksstelle. "Wir waren ja sowieso vor Ort in Bereitschaft", so die Verantwortlichen. Dort sicherten die Einsatzkräfte die Unglücksstelle ab, stellten den Brandschutz sicher und erkundeten die Umgebung auf weitere Schäden. Die grenzüberschreitende Übung für ein genau solches Szenario im Juli habe dabei volle Wirkung gezeigt: "Jeder wusste, was zu tun war. Lediglich mit dem Veranstalter war die Zusammenarbeit erschwert, da dort natürlich alle unter Schock standen", so Doubrava. "Wenn das Flugzeug direkt in die Menschenmenge oder in ein größeres Wohnhaus gestürzt wäre, dann wären auch die Waldsassener Einsatzkräfte mit angefordert worden."

Technische Hindernisse

Eine gute Zusammenarbeit habe es 2022 wieder bei gemeinsamen Übungen und einem Einsatz bei einem Feldbrand bei Münchenreuth gegeben. "Im Rahmen der Übungen können wir auch viel voneinander lernen", resümierte Tobias Tippmann. So stellten beispielsweise die Kameraden aus Tschechien ein neues Löschsystem vor und es wurde gemeinsam eine Ölsperre auf einem Gewässer verlegt. Probleme bei der Zusammenarbeit gebe es lediglich noch im technischen Bereich. "Die neue Software ,GINA', die die grenzüberschreitende Hilfe erleichtern soll, funktioniert noch nicht perfekt", so Tippmann. Hier werde noch nachgesteuert. Bei allen Feuerwehren entlang der tschechischen Grenze und in den Leitstellen würden Hard- und Software weiter aufgerüstet.

Eine erfreuliche Nachricht hatte Jan Doubrava zum Schluss noch parat: Aufgrund des erhöhten Gefahrenpotenzials in Eger durch die neuen Industriegebiete seien insgesamt sechs weitere Arbeitsplätze bei der Berufsfeuerwehr geschaffen worden. Zudem sei der neu gewählte Dritte Bürgermeister in Eger Mitglied bei einer freiwilligen Feuerwehr. "Vielleicht hat das auch für uns den einen oder anderen Vorteil", meinte Doubrava.

 
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