Sichtlich erleichtert klang Bürgermeister Bernd Sommer bei der Begrüßung zur Eröffnung der Sonderausstellung im Stiftlandmuseum: „Ich freue mich, dass ich nach zwei Jahren Abstinenz wieder eine Sonderausstellung eröffnen kann, wenn auch nur in relativ kleinem Kreis.“
Sommer hob die Vielschichtigkeit und hohe Schlagzahl der Arbeit des Gerwig-Kreises in seiner 50-jährigen Geschichte hervor. Sein Dank galt auch den Landfrauen aus Hatzenreuth mit Wilma Siller und – der verhinderten – Adele Rustler an der Spitze für die Wiederbelebung des alten Handwerks und die Präsentation des Stoffdrucks im Rahmen der Ausstellung. Der handwerkliche Stoffdruck könne auch als Gegenbewegung zur industriellen Fertigung gesehen werden.
Nach wie vor sei das Museumsteam sehr aktiv und er sei schon von einigen auch jungen Leuten gefragt worden, wann denn endlich das Stiftlandmuseum wieder geöffnet werde. Mit Inge Frank und Hubert Siller als Ansprechpartner der Stadt sei auch die notwendige Unterstützung für das Museum gewährleistet. „Die vergangenen zwei Jahre haben auch gezeigt, dass der Urlaub zu Hause in der Coronazeit einen höheren Stellenwert erlangt hat und auch mehr junge Leute nach Waldsassen gekommen sind.“
Hans Zölch als derzeitiger Museumsleiter betonte, dass erstmalig zwei Sonderausstellungen gleichzeitig eröffnet würden und hoffte auf eine steigende Besucherzahl. Sein Glückwunsch galt dabei dem Jubelverein. Das Stiftlandmuseum sei schon häufig zurecht als „Kind des Gerwig-Kreises“ bezeichnet worden. Die Sonderausstellung belege die sorgsame Erhaltung und Pflege des Kulturerbes und man könne dabei im großen „Fotoalbum des Vereins“ blättern. „Für das Kind des Jubelvereins war es daher auch eine Verpflichtung, der 50-jährigen Vereinsarbeit eine Sonderausstellung zu widmen.“ Diese sei dank des engagierten Einsatzes verantwortlicher Mitglieder des Gerwig-Kreises mit ihrem Vorsitzenden an der Spitze bestens gelungen.
Zur Ausstellung über den Stoffdruck als altes Handwerk würdigte der Museumsleiter die Arbeit des verlässlichen Teams der Landfrauen aus Hatzenreuth mit Adele Rustler und Wilma Siller. „Deren Interesse am Brauchtum ist es zu verdanken, dass der Wert der schon seit längerer Zeit im Stiftlandmuseum vorhandenen historischen Druckstempel erkannt und die Technik des Stoffdrucks wiederbelebt wurde.“ Andernorts würden häufig Ausstellungen an externe Dienstleister vergeben; das Stiftlandmuseum könne sich dagegen auf die Landfrauen und somit auf eigene Leute verlassen.
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