Brückenbauer-Preis für Waldthurn und Hostau

Der Schwandorfer Landrat Thomas Ebeling, Vorsitzender des Vereins Bavaria Bohemia, eröffnete im CeBB die 16. Brückenbauer- Preisverleihung. Neben weiteren Preisträgern wurden Waldthurn und Hostau in der Kategorie Organisationen/Partnerprojekte ausgezeichnet. Darüber freuten sich Waldthurns Bürgermeister Josef Beimler, der Auslandsbeauftragte des Markts und Dolmetscher Uli Völkl, sowie der Hostauer Rathauschef Miro Rauch.

Die Stadt Hostoun (Hostau) im Bezirk Pilsen und Waldthurn pflegen eine nicht alltägliche Partnerschaft. Bereits im 13. Jahrhundert bestand eine Verbindung zwischen den beiden Orten. Basierend auf der gemeinsamen Geschichte wurden 1990 die Kontakte wieder aufgenommen. Als 2002 die jetzigen Bürgermeister Rauch und Beimler neu ins Amt kamen, begeisterte die aus der Slowakei stammende Waldthurnerin Janka Gollwitzer die beiden für die grenzüberschreitende Zusammenarbeit. Zwei Jahre später wurde die bereits intensive, aber noch informelle Kooperation mit einem Partnerschaftsvertrag besiegelt.

Der Austausch hat sich seither auf vielen Ebenen etabliert. Die Rathäuser arbeiten zusammen, ebenso wie Kindergärten, Schulen, Vereine oder die Feuerwehren. Gegenseitige Besuche bei Stadtfesten und Musikveranstaltungen sind eine Selbstverständlichkeit. Gemeinsame Besuche im tschechischen Senat in Prag, im Landtag in München und weiteren Orte folgten. Auch während der Pandemie riss der Kontakt nicht ab. Mehrfach fanden Treffen an der Grenze statt, die Menschen tauschten zunächst Desinfektionsmittel und selbstgenähte Schutzmasken aus, dann Weihnachtsgeschenke und Osterhasen für die Kinder. Im Dezember 2021 organisierten die Waldthurner eine neue Einrichtung für die acht Klassen der Schule in der Partnerstadt, 2022 dann Möbel für eine Unterkunft ukrainischer Flüchtlinge in Hostau.

Völkl ist aufgrund seiner Tschechischkenntnisse ein wichtiges Bindeglied. Die beiden Bürgermeister, die über die kommunale Zusammenarbeit auch längst Freunde geworden sind, stehen wöchentlich im Austausch. Gerade auch mit Blick auf die Pandemie und den Krieg in der Ukraine wissen die Hostauer und die Waldthurner offene Grenzen sowie freundschaftliche Beziehungen zu schätzen.