Waldthurn
04.10.2018 - 08:14 Uhr

Dauerparker am Marktplatz unter Beobachtung

Der Waldthurner Marktrat beschäftigt sich mit dem Problem: Abwarten, wie sich die Situation entwickelt oder doch mit einer zeitlichen Beschränkung eingreifen?

Die Parkplätze im Bereich des Marktplatzes dürfen auch weiterhin ohne zeitliche Begrenzung genutzt werden. Bild: fla
Die Parkplätze im Bereich des Marktplatzes dürfen auch weiterhin ohne zeitliche Begrenzung genutzt werden.

Der Antrag von Andreas Troidl auf Einführung von zeitlichen Begrenzungen für die Parkflächen im Bereich des Marktplatzes war jedenfalls Thema der Septembersitzung. Es wurde mit 8:7 Stimmen entschieden, zunächst noch abzuwarten, wie sich die Situation entwickelt, da man ja den neuen Parkplatz im Bereich des alten Rathauses mittlerweile nutzen könne. Nach Rücksprachen mit dem Landratsamt könnte der Markt Waldthurn über verkehrsrechtliche Entscheidungen bezüglich der Parkbuchten rechts und links des Marktplatzes entscheiden. Verkehrsrechtliche Anordnungen im Bereich der Fahrbahn bleiben dem Landratsamt als untere Staatliche Verkehrsbehörde vorbehalten.

Laut Jakob Stahl, Polizeiinspektion Vohenstrauß, könnten durchaus Kurzzeitzonen mit entsprechender Beschilderung eingerichtet werden. Er wies aber gleichzeitig darauf hin, dass eine laufende Überwachung kaum möglich ist. Ein Dorn im Auge sind dem Gremium eigentlich die Dauerparker. Beimler warf ein, dass der neue Parkplatz doch gut angenommen werde und nicht mehr so viele am Marktplatz parken. Roman Bauer entgegnete: „Allein heute habe ich 10 Dauerparker gezählt!“ Er sieht keine direkte Entspannung der Lage und würde daher nicht abwarten, die Parkzeiten zu begrenzen. Dr. Nikolaus Globisch warf ein, dass doch die Marktplatzumgestaltung bevorstehe und dann möglicherweise wieder alles geändert werden müsse. Dies ließ Michael Steiner allerdings nicht gelten: „Wenn wir darauf warten, bis der Marktplatz umgestaltet wird, vergehen noch einige Jahre. Wir vergeben uns doch nichts, wenn wir das jetzt durchführen!“ Die, nach der Diskussionsrunde durchgeführte, Abstimmung hatte zum Ergebnis, dass zunächst keine Verkehrsschau durchgeführt und daher abgewartet wird, wie der neue Parkplatz angenommen wird und sich die Parksituation weiter entwickelt.

Bürgermeister Josef Beimler berichtete über den Ortstermin am 19. September bezüglich der Erschließung des Wohngebietes „Hirmersbühl“, bei dem sich Landschaftsarchitektin Susanne Augsten, Bürgermeister Beimler, Verwaltungsleiter Karl-Heinz Schmidt und Vertreter des Landratsamtes, der Unteren Naturschutzbehörde und der Steinwaldgruppe trafen. Im Großen und Ganzen gab es keine Einwände gegen die Vorschläge der Landschaftsarchitektin und der UTA Ingenieure Amberg. Die Panaromawiese, die an das Baugebiet anschließt, sollte nur nicht zu künstlich wirken und terrassenförmig angelegt werden. Auch soll dort eine extensive Bewirtschaftung stattfinden - die Natur soll sich frei entfalten können. Durch Bepflanzung mit Obstbäumen und Hecken sollen die Stufen unauffällig in die Landschaft integriert werden. Der Abschluss der Erschließungsarbeiten soll bis ungefähr Mitte März 2019, die Bepflanzung dann im Herbst 2019 erfolgen. Mit diesen Vorschlägen waren auch die Markträte einverstanden.

Für die Planungsleistungen im Zusammenhang mit der Sanierung und Vertiefung des Tiefbrunnens lag ein Angebot der Renner und Hartmann Consult GmbH, Amberg vor. Die Honorarabrechnung beläuft sich brutto auf rund 48 400 Euro. Die Kostenschätzung zur Sanierung und Vertiefung liegt bei 260 000 Euro. Auf die Gemeinde kämen daher Kosten in Höhe von rund 310 000 Euro zu. Hubert Stahl warf ein, dass in der Juli-Sitzung laut Diplom-Geologen Udo Hartmann die Hälfte der Kosten zur Diskussion standen und er die jetzt genannte Summe nicht nachvollziehen könne. Bürgermeister Beimler entgegnete, dass er Staatsminister Dr. Marcel Huber angeschrieben habe und um einen Zuschuss gebeten habe: „ Die Gelder wären noch vorhanden, aber ich habe leider noch keine Antwort bekommen. Vielleicht wäre es sinnvoll, ein weiteres Angebot einzuholen." Das sah auch Roman Bauer so: „ Wir brauchen auf jeden Fall ein zweites Büro, um zu vergleichen.“ Der Punkt wurde daher zurückgestellt.

Einig waren sich die Gremiumsmitglieder auch hinsichtlich der Durchführung der ILE Naturparkland. Die Rechtsform zum Start soll eine kommunale Arbeitsgemeinschaft sein. Eventuell kann es später auch ein Verein werden, um auch Personal einstellen zu können. Eine Änderung der Rechtsform ist auch später jederzeit möglich. Die Markträte stimmten auch der Aufteilung der, nach Abzug der Fördermittel, verbleibenden Kosten zur Erstellung eines Integrierten ländlichen Entwicklungskonzeptes (ILEK) zu. Die Kosten werden folgendermaßen aufgeteilt: 50 Prozent Sockelbeitrag, der für alle Gemeinden gleich ist und 50 Prozent nach Einwohnern mit Hauptwohnsitz. Damit werde der jeweiligen Größe der beteiligten Gemeinden Rechnung getragen.

Neuigkeiten gab es auch aus der Redaktion des Markt- und Dorferneuerungsblattes. Der derzeitige Vertrag mit der Linus Wittich Medien KG könnte zum Jahresende beendet werden. Daher hatte das Redaktionsteam interessehalber um die Preise in Vollfarbe beim bisherigen Verlag angefragt und ein Vergleichsangebot der Agentur LebensART, Schönsee eingeholt. Die Kosten für 24 Textseiten/Vollfarbe im Jahresdurchschnitt liegen inklusive Zustellung per Postwurfsendung beim bisherigen Partner bei 1 037, 90 Euro. Das Vergleichsangebot liegt bei 1 431,66 Euro. Somit ist das Angebot der Linus Wittich Medien KG sogar günstiger als bisher. Laut Rücksprache mit Karsten Heßing (Amt für Ländliche Entwicklung) läuft die Förderung in Höhe von 60 Prozent der Hälfte der Gesamtkosten noch bis Ende 2019. Die Markträte folgten der Empfehlung des Redaktionsteams und stimmten für die Annahme des Angebotes der Linus Wittich Medien KG.

 
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