„Waldthurn – eine Gemeinde im Aufbruch; Leerstandmanagement einer Kommune im ländlichen Raum“ – so lautet der Titel der Abschlussarbeit von Annette Zinnbauer, die kürzlich ihr duales Studium abgeschlossen hat, im Studiengang Vermessung und Geoinformatik. Bereits vor einem Jahr hatte sie eine Befragung durchgeführt. Dazu wurde von Zinnbauer im Vorfeld ein Fragenkatalog mit 16 Fragen erstellt. Die Studentin achtete darauf ihr Interview in allen Ortsteilen und durch alle Altersgruppen zu führen. „ Insgesamt wurden 96 Personen befragt“, informierte Zinnbauer. Unter anderem wollte sie wissen, warum man der Heimat treu geblieben ist oder ob man der Meinung sei, dass Waldthurn vom Leerstand betroffen ist. Auch wollte sie von den Bürgern erfahren, welche möglichen Verbesserungsvorschläge diese hätten. „Dann ging es darum die Leerstand-Situation zu erfassen“, erklärte sie weiter. Anhand einer Karte des Ortskerns zeigte sie, dass es sich eigentlich „nur um ein paar Häuser“ handle. „Wie schaut es aber in 20 Jahren aus, wenn die ältere Generation ‚wegstirbt‘ und die jungen Leute ihre eigenen Häuser haben?“ lautete eine ihrer Fragen zu den dann möglicherweise entstehenden Leerständen.
Natürlich hatte Zinnbauer auch Handlungsempfehlungen erarbeitet. Ganz wichtig sei immer Information und Kommunikation. Die Gemeinde sollte unter anderem Personen, die Leerstände besitzen, animieren etwas zu tun und sie stets über Planungen informieren. In Workshops und Arbeitskreisen können Bedürfnisse und Ideen aufgegriffen und Kontakte zu anderen Eigentümern geknüpft werden. Wichtig sei auch, dass die Gemeinde den Kontakt zu Bau- und Planungsfachstellen herstellt. Hierzu braucht es einen festen Ansprechpartner in der Gemeinde, der auch die Planungen begleitet. Der Bürger sei oft überfordert, stellt Zinnbauer fest, deshalb dient die Gemeinde als "zentrale Anlaufstelle", die schnell Kontakte herstellen kann. „In Waldthurn wird ja schon einiges getan“, merkte Zinnbauer an. Dies sei auch wichtig, denn Kommunen sollten praktisch in „Vorleistung“ gehen. Hier ist die Öffentlichkeitsarbeit (Veröffentlichung von Informationen, Homepage) äußerst wichtig. Möglichkeiten, um die Leerstand-Situation zu ändern, gäbe es noch viele: unter anderem ein Leerstandkataster, eine Gebäudebörse, die Zwischennutzung oder einen Zwischenerwerb durch die Gemeinde (Projekt „Innen statt Außen“).
Zinnbauers Fazit lautet: „Frühzeitiges Handeln ist wichtig. Man muss immer weiterdenken und nicht im Hier und Jetzt verweilen.“ Auch sei mehr finanzielle Unterstützung aus staatlicher Sicht nötig. Die derzeitigen Fördermaßnahmen böten wenig für den Privatmann. Allerdings gebe es keine einheitlichen Lösungen, jede Gemeinde müsse für sich passende Lösungsansätze finden.
Große Sorgen hatte das Neubaugebiet „Hirmersbühl“ bereitet, nachdem im Zuge des Abbruchs einer ehemaligen Hofstelle Verunreinigungen in Form von Feuerlöschpulver und mehr als 3000 Feuerlöschern, die in einer mit Wasser gefüllten Montagegrube verborgen waren, festgestellt wurden. Nach ordnungsgemäßer Entsorgung waren auch Proben entnommen, alles sorgsam geprüft und festgestellt worden, dass die Werte weit unter den Prüfwertvorschlägen des Bayerischen Landesamts für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit liegen. Das Landratsamt Neustadt besteht allerdings auf der Untersuchung jeder einzelnen Bauparzelle, informierte Bürgermeister Josef Beimler. Nach Bestätigung der Freigabe aus dem Altlastenkataster können dann endlich die notariellen Kaufverträge mit den Grundstücksinteressenten abgeschlossen werden. Beimler ist froh, dass es endlich losgeht. 14 Bewerber hätten sich schon gemeldet. „Die ersten haben schon Häuser gekauft“, sagte er.
Die Sommerferien 2020 beschäftigten das Gremium bereits. Erneut wird ein Vertrag mit der „Learning Campus GmbH“ geschlossen. Es wird auch in den kommenden Sommerferien wieder eine Woche Ferienfreizeit mit 65 Euro pro Kind bezuschusst. „In den Sommerferien 2019 wurde der Zuschuss für zwei Kinder aufgerufen“, informierte der Rathauschef.
Mit einer Gegenstimme wurde festgelegt, dass es keine Änderung des Ablese- und Abrechnungszeitraumes für die Festsetzung der Wasser- und Kanalgebühren geben wird. Der derzeitige Abrechnungszeitraum von 1. April . bis 31. März bleibt bestehen.
Für die Kommunawahl am 15. März 2020 wurden Verwaltungsleiter Karl-Heinz Schmidt zum Gemeindewahlleiter und Wahlsachbearbeiterin Petra Reil als Stellvertreterin einstimmig berufen.














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