Waldthurn
26.05.2025 - 17:12 Uhr

Für den "Nase" in Waldthurn hat der HSV wieder die "Nase vorn"

Fan des Hamburger Sportvereins, des HSV, zu sein, ist in der Oberpfalz ohnehin schon "exotisch". Wenn es dann ein so fanatischer ist, wie der Waldthurner Werner "Nase" Wagner, dann muss der Aufstieg des Bundesliga-Dinos gefeiert werden.

Freunde von Werner Wagner (rechts neben seinem Fan-Roller) laden zur spontanen HSV-Aufstiegfeier am Haus des HSV-Edelfans ein. Bild: fvo
Freunde von Werner Wagner (rechts neben seinem Fan-Roller) laden zur spontanen HSV-Aufstiegfeier am Haus des HSV-Edelfans ein.

Manchmal schreibt der Fußball die schönsten Geschichten. Der Waldthurner Werner Wagner, besser bekannt unter seinem Spitznamen „Nase“, ist nicht nur leidenschaftlicher Fußballfan des Hamburger Sportvereins (HSV), sondern auch Mittelpunkt einer außergewöhnlichen Fußball-Fan-Geschichte, die sich am Waldthurner Marktplatz – an der Dreifaltigkeitssäule abspielte. Der HSV, einstiger Bundesliga-Dino, stieg am 12. Mai 2018 nach Jahrzehnten treuer Erstklassigkeit in die 2. Liga ab. Für Werner Wagner ein sportliches Trauma. Der HSV war bis dahin der einzige Verein, der seit Gründung der Fußball-Bundesliga im Jahr 1963 ununterbrochen in der höchsten deutschen Spielklasse gespielt hatte.

Nach dem Abstieg in die 2. Liga marschierte der Waldthurner Badeweiher-Wirt Christoph „Buwer“ Kres sogar mit einem stilechten Trauerkranz durch den Ort zum Haus von Wagner – ein symbolischer Leichenzug für den HSV-Bundesliga-Abstieg. Seitdem musste „Nase“ bei jedem verpassten Wiederaufstieg zwei Kisten Gerstensaft und eine Portion Rinderhackfleisch – Tatar für den berühmt-berüchtigten Badeweiher-Stammtisch – springen lassen.

Der Wiederaufstieg ist geschafft

Doch dieses Jahr ist alles anders. Der HSV hat es tatsächlich geschafft: Aufstieg hinter dem 1. FC Köln in die Bundesliga. Werner Wagner ist emotional und trägt die "Nase" wieder weit oben. Der HSV-Aufstieg wurde kürzlich mit einer Überraschung der Extraklasse gefeiert. Christoph „Buwer“ Kres organisierte einen Fanmarsch für den "Nase": Freunde und Weggefährten zogen durch den Markt. Ziel: Das Haus des HSV-Edelfans. Wagner rieb sich ungläubig die Augen, verdrückte ein paar heimliche Freudentränen und rief mit zitternder Stimme: „Ich hab das Aufstiegstrikot bestellt, es ist noch nicht da – aber mein Roller ist bereit.“

Was folgte, war eine spontane Feier mit Tischen, Bänken, Bratwurstgrill und reichlich Flüssignahrung – alles organisiert von seinen fußballverrückten Freunden. "Nase" Wagner selbst schob feierlich seinen 100er Ovetto-Roller aus der Garage – mit HSV-Logo, HSV-Farben und der stolzen Aufschrift: „Meine Perle HSV – 1. Liga, wir sind wieder da – Nase!“ Kurzerhand tauchte auch der Waldthurner Bürgermeister Josef Beimler, bekannt als der „Oli Kahn von Woppenrieth“ zur Feierlichkeit auf. Und angeblich ist auch noch ein weiterer bisher unbekannter HSV-Fan aus Waldthurn zur Aufstiegsfeier dazugestoßen.

 
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