Johann Frischholz – der Gloser-Hans aus Waldthurn – war nicht nur bei der Kolpingfamilie eine herausragende Persönlichkeit, sondern auch ein Mann, der in seinem Leben viel bewegte. Er ist im Alter von 87 Jahren verstorben. Auf dem Sterbebild ist ein Foto der Bruder-Klaus-Kapelle zu sehen, die der tiefgläubige Christ gebaut hatte. Die Begräbnismesse zelebrierte Pfarrer Norbert Götz.
Johann Frischholz wurde am 6. August 1937 in Waldthurn geboren, direkt gegenüber der Pfarrkirche. Als Landwirt siedelte seine Familie den Hof an das Ortsende. 1966 heiratete er Maria Wittmann aus Untertresenfeld, mit der er fünf Kinder hatte. Er pflegte zeitlebens eine enge Beziehung zur Kirche und war seit 65 Jahren Mitglied der Marianischen Männerkongregation. Fast 70 Jahre lang war er aktiv in der Waldthurner Kolpingfamilie, darunter als erster und zweiter Vorsitzender sowie Vizepräses im Kolpingbezirk Fahrenberg. Zur Seligsprechung von Adolph Kolping reiste er nach Rom und traf den Papst. Von 1968 bis 1974 war er im Pfarrgemeinderat, Lektor, Mitglied der Kirchenverwaltung und zeitweise Mesner. Lourdes, Fatima und Altötting gehörten zu seinen Wallfahrtszielen.
Hans Gloser war ein geselliger Mann. Als Wegebaumeister bei der Flurbereinigung und landwirtschaftlicher Schätzer war er in der Region aktiv. Auf einem ungenutzten Fleck bei Waldthurn errichtete er die Bruder-Klaus-Kapelle. Nach der Aufgabe der Landwirtschaft richtete er am Hof das Kartoffel- und Getreidemuseum ein, das zu einem kulturellen Anziehungspunkt wurde. Nach dem Tod seiner Frau 2018 erfreute er sich an seinen sechs Enkeln und begann im Ruhestand, zu malen. Gesundheitliche Rückschläge führten dazu, dass er ins Seniorenheim nach Pleystein zog. Ab Juli 2023 war er im Gesundheitszentrum Waldthurn und verstarb am 11. Januar.
Eine große Trauergemeinde, angeführt von der Bläsergruppe Waldthurn, nahm Abschied. Kameraden der Feuerwehr Waldthurn, bei der er 61 Jahre Mitglied war, trugen den Sarg zum Grab. Der zweite Bürgermeister, Roman Bauer, erinnerte an Glosers Verdienste als Wegebaumeister und in verschiedenen Vereinen, darunter 52 Jahre im OWV Waldthurn und 42 Jahre beim Gesang- und Orchesterverein 1899 Waldthurn. 28 Jahre war er auch im CSU-Ortsverband aktiv.
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