Waldthurn
25.11.2018 - 13:39 Uhr

Landestheater spielt auf Zeit

Das Landratsamt Neustadt genehmigt die Nutzungsänderung für das Anwesen Schlossgraben 1 unter Auflagen nur bis 30. November. Das bringt das Landestheater Oberpfalz (LTO), das das Gebäude als Spielort nutzen will, in die Bredouille.

Das Landestheater Oberpfalz will das Anwesen Schlossgraben 1 als Spielort nutzen. Bild: fla
Das Landestheater Oberpfalz will das Anwesen Schlossgraben 1 als Spielort nutzen.

Durch eine Verzögerung für die Anfertigung der Bauantragsunterlagen und dem dazugehörigen Genehmigungsverfahren ist es dem LTO unmöglich, die geplanten Veranstaltungen innerhalb der gesetzten Frist über die Bühne zu bringen. Die Verantwortlichen des Landestheaters haben daher eine Verlängerung bis 30. November 2019 beantragt, die das Landratsamt auch genehmigt hat.

Eine Auftaktveranstaltung ist für den 15. März festgelegt worden. Das LTO plant auch, die Bevölkerung noch heuer zu einer Informationsveranstaltung einzuladen. Die Darbietungen des LTO müssen bis zum kommenden Herbst abgeschlossen sein, um die Förderung aus dem Projekt „LandKultur“ zu bekommen. Bürgermeister Josef Beimler wünschte sich in der Marktratssitzung außerdem, dass die Spieltermine weitestgehend mit der Vereinsgemeinschaft abgesprochen werden.

Beimler berichtete kurz über die Versammlung aller Stadt-, Markt- und Gemeinderäte in Vohenstrauß bezüglich der Gründung der Integrierten Ländlichen Entwicklung (ILE) Naturparkland. Dort wurde über Erhöhungen der Förderung für „Innen statt Außen“ um fünf Prozent und um zehn Prozent für die Flurneuordnung informiert. Alle geladenen Gemeinden würden sich an einer ILE beteiligen. Theisseil habe mittlerweile auch um Aufnahme gebeten. Eine Anregung betraf Störnstein. Wenn man diese Gemeinde ebenfalls aufnehmen würde, wäre das von Vorteil, da flächendeckend ein großer Bereich ohne Lücken abgedeckt werden könnte. Ein weiterer Vorteil wäre, dass die Beiträge für die einzelnen Gemeinden geringer ausfallen, je mehr Orte sich beteiligen.

Die Bewerbung der Naturparklandgemeinden für das Prädikat „Öko-Modellregion“ beschäftigte die Markträte ebenfalls. Diese Regionen sind Bausteine des Landesprogrammes „BioRegio Bayern 2020“ mit dem der Ökolandbau in Bayern vorangebracht werden soll. Nach dem großen Erfolg der bereits bestehenden zwölf Modellregionen sucht Landwirtschaftsministerin Michaela Kaniber nun in der dritten Wettbewerbsrunde sechs weitere Regionen.

Die Naturparklandgemeinden haben mit ihrer Interessensbekundung die Jury überzeugt, so dass sie nun im zweiten Schritt ein Bewerbungskonzept bis zum 31. Januar 2019 erstellen können. Dafür ist bereits am Dienstag, 27. ein Workshop statt, bei dem Akteure vor Ort (Landwirte, Verarbeiter und Vermarkter regionaler Produkte) zusammenkommen und innovative Ideen erarbeiten. Bei erfolgreicher Bewerbung erhält die Region professionelle Prozessbegleitung. Beimler berichtete, dass sich bereits 5 Interessenten aus Waldthurn angemeldet hätten. Die Prozessbegleitung würde sich über drei bis fünf Jahre erstrecken. „Das Prädikat ,Staatlich anerkannte Öko-Modellregion‘ wäre natürlich auch gut für den Tourismus und für die Vermarktung regionaler Produkte“, warb Beimler für die Teilnahme am Bewerbungsverfahren. Die Bewerbung wäre kostenfrei, falls man allerdings ausgewählt würde, kämen ungefähr 3000 Euro pro Jahr an Kosten auf die Gemeinde zu. „Wir können eigentlich nur davon profitieren“, war sich der Rathauschef sicher. Dies sahen auch die Markträte so und waren einstimmig für eine Teilnahme am Bewerbungsverfahren.

Weiter beschäftige das Gremium die Interkommunale Zusammenarbeit mit Eslarn und Waidhaus zur Einrichtung einer gemeinsamen Baukoordinationsstelle mit Einstellung eines Bautechnikers unter Eslarner Federführung. Hierzu soll ein Zuwendungsantrag bei der Regierung der Oberpfalz gestellt werden. Die Gesamtkosten für fünf Jahre belaufen sich auf rund 300 000 Euro (pro Gemeinde und Jahr rund 20 000 Euro). Nach Abzug des möglichen Zuschusses verblieben für jede Gemeinde rund 14 000 Euro pro Jahr bei ungefähr 20 Wochenstunden des Bautechnikers. Jede Gemeinde müsse außerdem ein Büro zur Verfügung stellen. Eine kurze Diskussion schloss sich an. So wollte Michael Steiner wissen, was passiert, wenn Waidhaus nicht mitmacht. Beimler erwiderte, dass man das Ganze auch mit Eslarn alleine durchziehen würde. Georg Bocka gab zu bedenken, dass es hieß, es müssen drei Gemeinden sein. Hubert Stahl fand, dass eine Fachkraft fast zu wenig sei. „Zwei Personen wären mehr als ausgelastet bei den ganzen Maßnahmen, die überall anstehen.“. Beimler sicherte zu, dass man dies im zu stellenden Antrag gleich mit aufnehmen könne. Einstimmig war das Gremium am Ende der Diskussion dafür, diesen Antrag wie besprochen zu stellen.

 
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