Waldthurn
14.11.2024 - 12:05 Uhr

Landwirte aus Waldthurn als Grundwasserschützer

Für sauberes Grundwasser haben Landwirte und die Gemeinde Waldthurn eine Kooperationsvereinbarung geschlossen. Mit sorgfältiger Bewirtschaftung der Flächen tragen sie aktiv zum Umweltschutz bei.

Pflanzenbaufachberater Martin Schreyer (links vorne) vom Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Weiden erläutert die Versuchsreihe „Untersaat im Mais“ an der Demoanlage von Landwirt Georg Bocka im Wasserschutzgebiet Waldthurn. Bild: fvo
Pflanzenbaufachberater Martin Schreyer (links vorne) vom Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Weiden erläutert die Versuchsreihe „Untersaat im Mais“ an der Demoanlage von Landwirt Georg Bocka im Wasserschutzgebiet Waldthurn.

„Die Fläche im Wasserschutzgebiet zwischen Lennesrieth und Albersrieth ist auch im Winter begrünt – folglich sind unsere Landwirte echte Grundwasserschützer“, brachte Christine Griesbach, die Wasserschutzbeauftragte des Marktes Waldthurn, es auf den Punkt. 12 Landwirte mit 89 Hektar Flächen im Wasserschutzgebiet und der Markt Waldthurn haben eine Kooperationsvereinbarung zur grundwasserschonenden Landbewirtschaftung geschlossen.

Trotz Kälte trafen sich am vergangenen Dienstagnachmittag Landwirte und Vertreter verschiedener Behörden im Wasserschutzgebiet Waldthurn zwischen Lennesrieth und Albersrieth, um über mögliche Lösungen zum Grundwasserschutz zu sprechen. „Entscheidend ist, dass vor den Wintermonaten durch grundwasserschonende Landwirtschaft, hier mit der Einbringung von Untersaaten, der Reststickstoff geschickt reduziert wird“, erklärte Griesbach weiter.

Kaum Nitrat im Trinkwasser

Ziel dieser Wasserschutz-Vereinbarung ist es, dass das gewonnene Wasser frei von Rückständen ist und einen niedrigen Nitratgehalt aufweist. „Wir wollen die Landwirte nicht zu sehr einschränken. Sie müssen schon jetzt mit weniger Stickstoff arbeiten und haben dadurch geringeren Ertrag." Das Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Weiden, das Wasserwirtschaftsamt und der Bayerische Bauernverband erarbeiteten diese Vereinbarung zusammen mit dem Markt Waldthurn und begleiten sie gemeinsam mit den Flächenbewirtschaftern.

Landwirt Georg Bocka aus Irlhof hat auf seiner Maisfläche im Sommer verschiedene Parzellen mit unterschiedlichen Pflanzen wie Weidelgras, Weißklee und Rübsen sowie Mischungen als sogenannte Untersaat angesät. Zu diesem Zeitpunkt war der Mais schon 25 Zentimeter hoch. Auf der Demoanlage von Bocka verglich man verschiedene Saattechniken, zum Beispiel die Aussaat mit einem Hackgerät und zusammen mit der Gülleausbringung im stehenden Bestand.

Mit Untersaaten gegen zu hohe Werte

Martin Schreyer, Pflanzenbaufachberater vom Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Weiden, stellte die Demoanlage den Landwirten im Feld vor. Er ist überzeugt, dass Untersaaten eine der wichtigsten Maßnahmen zur Sicherung einer guten Trinkwasserqualität sind. „Wir haben im Mais und in Kartoffeln immer hohe Werte. Diese sinken, wenn Zwischenfrucht drin ist. Die Herausforderung besteht darin, Zwischenfrucht und Mais zu kombinieren.“ Nach der Ernte des Silomaises wächst die Untersaat weiter und bildet im Herbst einen dichten Bestand.

Untersaaten haben viele positive Eigenschaften. Sie verringern die Bodenerosion und verbessern die Bodenfruchtbarkeit. Zum Vergleich ist eine sogenannte Nullparzelle ohne Pflanzenbewuchs in den Versuch integriert. Interessierte aus Etzgersrieth und Eslarn verfolgten die Ausführungen der Experten.

 
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