Waldthurn
31.03.2019 - 12:37 Uhr

Mann plötzlich in Garage

Werner Pankotsch stört sich am Sperrmülltourismus. Suchende seien eine Gefahr für den Straßenverkehr. Manche würden an Häusern klingeln, nach mehr fragen oder sich in Garagen umsehen. Der Waldthurner stellt einen Antrag im Marktrat.

Werner Pankotsch, Waldthurn, ist seit vielen Jahren der „Mülltourismus“ ein Dorn im Auge. „In Kürze wird es wieder soweit sein, dass mehrere Tage hintereinander hunderte Autos aus den östlichen Nachbarländern durch unsere Straßen fahren“, schreibt er in seinem Antrag an die Gemeindeverwaltung. Der Mülltourismus beschränke sich nicht nur auf den abgelegten Sperrmüll – es werde auch an den Haustüren geklingelt und ohne Hemmungen nach weiteren Gegenständen, Kleidung oder Schuhen gefragt. Pankotsch habe auch schon einen Mann in seiner Garage angetroffen, der sich dort umsah. Außerdem sieht er auch eine Gefährdung im Straßenverkehr. Die Suchenden würden weniger auf Fußgänger achten. Pankotsch schlug vor, in Waldthurn und den Ortsteilen jeweils einen zentralen Platz festzulegen, an dem der Sperrmüll abgelegt werden kann – wie das beispielsweise bei der Problemmüllsammlung auch gehandhabt wird.

Bürgermeister Beimler merkte an, dass ein zentraler Platz für ältere Personen problematisch sein könnte – sie bräuchten eventuell jemanden, der ihren Sperrmüll dorthin transportiert. Außerdem sieht er die Gefahr, dass „wilde“ Mülldeponien entstehen. „Ein zentraler Platz muss definitiv überwacht und eingezäunt werden.“

Georg Bocka (CSU) findet den Änderungsvorschlag generell nicht schlecht, sieht aber ebenfalls Probleme in der Überwachung. Er schlug vor, an die Bevölkerung zu appellieren, den Sperrmüll so spät wie möglich rauszustellen. „Vielleicht erledigt sich so mit der Zeit dieses Problem von selbst.“ Michael Steiner (FWG) merkte an, dass Wunsch und Wirklichkeit oft aneinander vorbei gehen, stimmte aber Bocka zu. Steiner sieht auch die Gefahr, dass eventuell Sperrmüll aus den Nachbargemeinden „geliefert“ werde, wenn der Platz nicht eingezäunt oder überwacht wird. Martin Troidl (SPD) befürchtet einen „riesigen“ Berg an Sperrmüll, der sich auftürmen würde. Er befürwortet gegebenenfalls eine Überwachung.

Der Rathauschef stellte fest, dass auch nach dem jetzigen System der Bauhof noch lange unterwegs ist, „Restmüll“ einsammelt und zur Müllumladestation bringt – am Sammelplatz bleibe wahrscheinlich auch einiges liegen, weil es vielleicht gar kein Sperrmüll ist. Alois Weig betonte, Sperrmüll sei Sache des Landkreises und dort sei auch schon häufig darüber diskutiert worden, mit dem Ergebnis, dass das jetzige System das Beste ist. Dem stimmten auch die Markträte einstimmig zu.

Der Antrag auf Teilnahme am Wettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft – Unser Dorf soll schöner werden“ kam von der Ortschaft Lennesrieth. Einstimmig war das Gremium dafür, den Ortsteil anzumelden. Ebenfalls ohne Gegenstimme wurde die Verlängerung der wasserrechtlichen Erlaubnis zur Bewirtschaftung der Teichanlage Fl.Nr. 528 (Gemarkung Lennesrieth) erteilt. Den Antrag hatte Edith Bäumler (Vohenstrauß), die Tochter des bisherigen Besitzers, gestellt. Sie muss allerdings darauf achten, dass die Oberlieger keine Nachteile durch Verlandung beziehungsweise Vernässung haben.

Zur Neuverpachtung der Fischweiher (Gemarkung Spielberg) gab es ein paar Anmerkungen. Es handelt sich hier um fünf Weiher. Bei einer Ortsansicht wurde festgestellt, dass einer davon sehr ungepflegt und stark verwachsen ist und deshalb als Grünfläche hergerichtet werden soll. An den weiteren ist einiges zu tun, etwa muss eine wasserrechtliche Erlaubnis samt Umweltverträglichkeitsprüfung durch ein Fachbüro beantragt werden. Nach der nächsten Gemeinderatssitzung wird die Absicht der Weiterverpachtung durch Anschlag beim Rathaus veröffentlicht.

Die erstem Maßnahmen für das Projekt „Lebendige Bäche in Bayern“ laufen an. So werden im Bereich rechts und links des Tiefbrunnens beim Vockhofbach alte Brücken und Rohre entfernt, Rohre erneuert und neue Überquerungen angelegt. Der Rathauschef legt Wert darauf, die betroffenen Landwirte zu beteiligen und Absprachen zu treffen. Dem stimmte auch das Gremium zu.

Gegen die Bauanträge von Ernst Weig, Frankenrieth (Dachsanierung an bestehender Lagerhalle) und des Marktes Waldthurn auf Errichtung eines Generationengartens – Spielplatz für Kinder und Senioren in Albersrieth, gab es keine Einwände.

Beimler informierte, dass die Grüngutanlieferung beim Bauhof wieder möglich ist. Außerdem wurde der Dienstleistungsvertrag für die Pflege des Bockl-Radweges bis zum 28. Februar 2020 mit Denkstatt e.V. verlängert. „Die monatliche Unkostenpauschale von 200 Euro muss uns der Radweg schon Wert sein“, betonte das Gemeindeoberhaupt.

Der Antrag der Dorfgemeinschaft Ottenrieth auf Erneuerung des defekten Dorfkreuzes mit Umgestaltung des Umfeldes wurde an das Amt für Ländliche Entwicklung (ALE) weitergeleitet. Dieses hat den vorzeitigen Maßnahmebeginn erteilt – es ist dafür aber eine TG-Versammlung nötig, so Beimler. Zur Anfrage des Landratsamts zu möglichen Standorten für Blühwiesen wurden verschiedene Gebiete vorgeschlagen. Möglich wäre es von Waldthurn in Richtung Schwarzenbach, bei der Kläranlage und bei Maienfeld Blühwiesen anzulegen. In Lennesrieth war die Dorfgemeinschaft bereits aktiv. „Da blüht es überall, wo es nur möglich ist“, freute sich Beimler.

Zur Einführung der offenen Ganztagsschule (OGS) lag dem Gremium eine Pro- und Kontraliste der Schulleitung vor. „Die Beiträge werden auf jeden Fall erhöht werden müssen“, sagte Beimler. Auch werde es möglicherweise Veränderungen beim Personal geben.

Roman Bauer berichtete, dass die turnusgemäße Inspektion der vier Gemeindefeuerwehren stattgefunden hat. „Es gab nur lobende Worte.“

 
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