Der AOK-Direktionsbeirat mit den Versicherten- und Arbeitgebervertretern traf sich im Waldthurner Rathaus. Dabei ließ sich der Beirat das erfolgreiche „Gesunde Kommune-Projekt“, das in Waldthurn seit 2018 läuft, näher erläutern. Koordinatorin Doris Völkl stellte den beeindruckten Vertretern das Präventionsprojekt für Bürger ab 60 Jahren „NEUN2727 – gut leben im Waldthurner Land“ vor.
„Dieses Projekt hat in Waldthurn eingeschlagen wie eine Bombe“, ergänzte Bürgermeister Josef Beimler und meinte, er persönlich habe den Gesundheitsförderungsbedarf für ältere Menschen in der Region unterschätzt. Völkl und der Steuerungskreis seien der Motor des Konzepts.
Anschließend sprach Prof. Dr. Steffen Hamm über das Kompetenzzentrum Gesundheit im ländlichen Raum, zu dem auch die Gesundheitsregion Plus, das Medical Valley und die Forschung/Entwicklung der OTH Amberg-Weiden gehören. Der Sprecher erläuterte die Ausgangssituation sowie Hintergründe und meinte, dass die Gesundheitswirtschaft zugleich ein Wachstumsmarkt par excellence sei. Der medizinische Versorgungsbedarf ändere sich qualitativ und quantitativ.
Der zentrale Punkt sei das Kompetenzzentrum Gesundheit im ländlichen Raum, hierbei werden in der Region Nordoberpfalz Aktivitäten und Kompetenzen gebündelt, um Lösungen in ländlicher, patientenorientierter Versorgung zu schaffen – von der Idee bis zur Wertschöpfung. Gesundheitsregion Plus Nordoberpfalz sei flächenmäßig mit den Landkreisen Neustadt/WN, Tirschenreuth und der Stadt Weiden die Größte in ganz Bayern. Die OTH Amberg-Weiden lädt in Zukunft zu gesundheitsbezogenen Bacherlorstudiengängen „Physician Assistance“ und „Digital Healthcare Management“ ein.
Die Problematik des demographischen Wandels sei im ländlichen Raum noch stärker. Deshalb müsse man mehr Lust auf neue Versorgungsmodelle haben und gleichzeitig die Freiheit zum „Denken etwas Neues zu Denken“ gegeben sein. Oft sei die Gesundheitsversorgung kein medizinisches, sondern ein strukturelles Problem der Mobilität.
Hamm meinte, dass das AOK-Projekt "Gesunde Kommune" einen unmittelbaren Nutzen bei den Bürgern erziele. Das Waldthurner NEUN2727-Projekt sei eine Blaupause, ein strahlendes Beispiel, wie man mit kleinen Schritten zu großem Erfolg gelangen könne.
„Waldthurn hat viele kreative Köpfe, ist in vielen Bereichen führend und immer für eine positive Überraschung gut“, resümierte AOK-Beiratsvorsitzender und stellvertretender Bezirkstagspräsident Lothar Höher aus Weiden. AOK-Direktor Jürgen Spickeneuther sagte, er sei von der Entwicklung am Ort begeistert. „Waldthurn beweist, dass man Strukturen schaffen kann, die nachhaltig sind“.













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