Viele Gäste hatten das Musical bereits vor 10 Jahren gesehen, andere waren damals als Akteure dabei und wieder andere wollten sich das weihnachtliche Musikspiel nicht entgehen lassen. Am Samstagabend erloschen pünktlich um 20 Uhr die Lichter in der Halle. Der coole Stern Tana lugte durch den Vorhang und begrüßte das Publikum. Dann öffnete sich der Vorhang. Die linke Hälfte der Bühne nahm der Chor Amicanti ein. Rechts ließ eine orientalische Stadtkulisse (gemalt von Christine Hörig) auf die Spielszenen auf der Erde schließen. Verdeckt für die Zuschauer hatten sich die Instrumentalisten dahinter eingerichtet.
Leise Musik war zu hören, der Chor begann mit dem Lied „Jeshua“ und stimmte damit auf das kommende Geschehen ein. Durch die Geschichte führten die fünf „Hauptsterne“: Meisterin Stella (toll gespielt und gesungen von Lea Grünauer), Lele (ausdrucksstark: Lea Graf), Tana (supercool: Paula Ertl), die verschlafene Schira (schön verträumt: Carla Friedl) und der „Schlaumeier“ Figaro (auf jede Frage eine Antwort: Helena Gollwitzer).
Durch kleine Umbauten im Bühnenbild wurden die jeweiligen Szenen gestaltet. So wurde beispielsweise ein Marktstand aufgebaut, als Elisabeth (Alexandra Jaworski) auf Judith (wie vor 10 Jahren: Vroni Wittmann) trifft. Auf ihre schnippische Art erinnerte diese Elisabeth daran, dass sie ja viel zu alt sei, um sich ihren größten Wunsch zu erfüllen. Elisabeths Mann, der alte Zacharias (Michael Troidl) tröstete sie und half seinem „Augenstern“ neuen Mut zu schöpfen.
Schwungvoll und stimmgewaltig
Einer der Höhepunkte war der erste Auftritt des Engels Gabriel. Stimmgewaltig überzeugte Johannes Pflaum (der bereits vor zehn Jahren den Engel darstellte) in dieser Rolle, als er Zacharias einen Sohn versprach. Seine Zweifel ließen Zacharias verstummen – den Segen im Tempel konnte er deshalb nicht sprechen, obwohl ihn der Priester (Florian Pflaum, wie vor 10 Jahren) mehrmals dazu aufforderte. Meisterin Stella und ihre „Lehrlinge“ lenkten danach das Augenmerk auf Maria (Hanna Reil). Mit dem wunderbaren Lied „Sei gegrüßt, Maria“ verkündete Gabriel die Geburt Jeshuas. Schwungvoll ging es weiter, als sich der Chor mit „Sie hat ja gesagt“ über die Antwort Mariens freute. Eine Schar kleiner Cheerleader-Sterne tanzte durch die Turnhalle.
In der vierten Szene machte sich Maria auf den Weg, um Elisabeth zu besuchen. Ihr Verlobter Josef (Julian Bauer) versprach, auf sie zu warten und ihr zu vertrauen. Ein weiterer Höhepunkt an diesem Abend war das wunderbare Duett „Gesegnet, gesegnet“, als Elisabeth auf Maria traf. Dass Sterne auch tanzen können, zeigten sie beim Jubellied Mariens „Großes hat der Herr an mir getan“. Der Rhythmus riss sie regelrecht mit, und so tanzten sie um Maria herum.
Jubel nach der Geburt
Dann war es endlich soweit: Jeshua war geboren! Maria und Josef sangen, begleitet vom Chor, von ihrem Sohn, der „In Raum und Zeit“ die Dunkelheit vertreibt. Natürlich ließen die Hirten, die eine große Schafherde mit sich führten, nicht lange auf sich warten. Auch sie bejubelten die Geburt Jeshuas mit einem Liedchen. Tagelang waren die nächsten Besucher bereits unterwegs. Die Sterndeuter verließen sich auf die Leuchtkraft der Sterne und gaben musikalisch bekannt: „Wir geben niemals auf“.
Danach wurde es ganz leise in der Turnhalle und aus dieser Stille heraus ertönte das Vorspiel zu dem Lied „Erhebe dein Herz“, in das das „Stille Nacht“ eingebettet war. Dieses gefühlvolle Lied sorgte dafür, dass vielen Zuschauern Tränen in die Augen traten. Mit „We sing merry, merry christmas“ wünschten alle Akteure den Zuschauern ein frohes Fest. Tosender, minutenlanger Applaus und Rufe nach Zugabe belohnten alle für die geleistete großartige Darbietung.
Dank an alle Mitwirkenden
Manuela Grünauer, die auch die Gesamtleitung mit Unterstützung von Annika Pankotsch und Hanna Reil innehatte, bedankte sich bei allen, die zu diesem Erfolg beigetragen haben – ob Schauspieler, Bandmitglied, Chorsänger. Ein weiteres Dankeschön ging an Andreas Fritsch (Amplify) für Licht und Ton. Vieles sei nicht möglich gewesen ohne das große Team im Hintergrund.
Etliche Besucher blieben nach der Vorstellung am Samstagabend in der Turnhalle und genossen die Premierenparty. „In Waldthurn muss die Luft besonders sein, weil es hier so viele gute Sängerinnen und Sänger gibt“, meinte ein Besucher. Auch für die Aufführung am Sonntag waren alle Sitzplätze ausverkauft. Zu sehen gibt es die Geschichte noch einmal am 14. Dezember um 20 Uhr, ebenso bereits ausverkauft.
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