Waldthurn
06.08.2025 - 12:57 Uhr

Trauergemeinde in Waldthurn nimmt Abschied von Frieda Malzer

Sie war eine Frau des Glaubens und der Fürsorge. Jetzt ist Frieda Malzer gestorben. Ein Ritual, das ihr zeitlebens wichtig gewesen war, ist auch am Friedhof gepflegt worden.

In der Gemeinde Waldthurn ist jetzt Frieda Malzer beigesetzt worden. Eine große Trauergemeinde nahm Abschied. Symbolbild: Sven Hoppe/dpa
In der Gemeinde Waldthurn ist jetzt Frieda Malzer beigesetzt worden. Eine große Trauergemeinde nahm Abschied.

Wenige Wochen vor ihren 99. Geburtstag ist Frieda Malzer, eine der ältesten Bürgerinnen der Marktgemeinde Waldthurn, verstorben. Das Requiem wurde in der Pfarrkirche St. Sebastian gefeiert. Pfarrer Norbert Götz zelebrierte den Gottesdienst, der vom Kirchenchor unter der Leitung von Josef Pflaum sen. und Organist Georg Schmidbauer musikalisch gestaltet wurde. Birgit Bergmann, Sprecherin des Pfarrgemeinderats, trug Lesung und Fürbitten vor.

Frieda Malzer, geb. Lindner, kam am 22. September 1926 beim Bärmüllner in Waldthurn zur Welt. Sie war das älteste von fünf Geschwistern. Sie ging in Waldthurn zur Schule, besuchte die Haushaltungsschule in Weiden. Am 17. April 1951 heiratete sie Albert Malzer in der Wallfahrtskirche auf dem Fahrenberg. Das Paar hatte vier Kinder, einen Sohn und drei Töchter. Nach ersten Jahren beim Bärmüllner lebte die Familie im Elternhaus in der Waldthurner Trad von Albert Malzer.

Im Glauben verankert

Neben der Arbeit in der Familie und in der Landwirtschaft beim Bärnmüllner war Frieda Malzer lange in der Hausfrauenschicht auf der Pirkmühle tätig. Auf Bitten von Pfarrer Max Meindl übernahm sie die Reinigung der Kirche – und blieb 30 Jahre dieser Aufgabe lang treu, ehe diese die Tochter Ilse übernahm.

Frieda Malzer war Gründungsmitglied des Katholischen Frauenbundes Waldthurn und nahm regelmäßig an Altenrunden teil. Sonntagnachmittage verbrachte sie gerne mit Freundinnen beim "Nachmittagsplausch", bis sie diese nach und nach verlor. Der Tod ihres Mannes am 12. April 2001 traf Frieda Malzer besonders schwer – zumal die Beerdigung ausgerechnet auf ihr goldenes Ehejubiläum fiel.

Auch im hohen Alter lebte Frieda Malzer sie ihren Glauben intensiv. Als sie nicht mehr zur Kirche gehen konnte, empfing sie die Krankenkommunion und verfolgte Gottesdienste im Fernsehen. "Ich bin jetzt in der Kirche", sagte sie dann kurz am Telefon – und legte auf.

Täglich Weihwasser

Weihwasser spielte in ihrem Leben eine besondere Rolle. Täglich bekreuzigte sie sich damit – selbst als sie pflegebedürftig wurde, bat sie den Pflegedienst um die Bereitstellung. Vor dem Schlafengehen betete sie – ein Ritual, auf das sie bis zuletzt bestand. In ihren letzten Lebensmonaten verschlechterte sich ihr Zustand. Im Gesundheitszentrum empfing sie kurz vor ihrem Tod das Sakrament der Krankensalbung. Am nächsten Morgen schlief sie friedlich ein.

Frieda Malzer hinterlässt eine große Familie mit fünf Enkeln und fünf Urenkeln. Am Grab wurde sie nochmals mit Weihwasser gesegnet – als Zeichen der Taufe und der Hoffnung auf das ewige Leben.

 
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