Weiden in der Oberpfalz
17.04.2023 - 11:09 Uhr

100 Jahre Volksbank Raiffeisenbank Nordoberpfalz: Lob für die Gründerväter

Was die "Kraft der Gemeinschaft" bewirken kann, zeigt die Gründung der Volksbank im Jahr 1923. In einer Feierstunde würdigte der heutige Vorstand den Gründergeist der damaligen Unternehmer.

Mit einem Festakt in der Max-Reger-Halle feierte die Volksbank Raiffeisenbank Nordoberpfalz am Samstag ihr 100-jähriges Jubiläum. Gegründet im Jahr 1923, reichten die Wurzeln der Idee bis ins 19. Jahrhundert zurück, berichtete Vorstandssprecher Bernhard Wolf und betonte "die Kraft der Gemeinschaft". "Diese führte unter dem Vorsitz des Drogeriebesitzers Michael Wirth am 16. Juli 1923 insgesamt 110 Geschäftsleute und Gewerbetreibende aus Weiden und Umgebung im Hotel Post zur Gründung der Gewerbebank Weiden als eG mit beschränkter Haftung zusammen. In einer Zeit, in der politische Realität im krassen Gegensatz zu einer goldenen Scheinwelt stand."

Unter der Führung des ersten hauptamtlichen Vorstandes, H. Direktor Otto Zahn, begann die Gewerbebank am 1. August 1923 im Aichinger Haus beim Rathaus mit zwei Lehrmädchen den Geschäftsbetrieb. Bereits nach einem Jahr habe die Bank 558 Mitglieder gezählt. "Die Zusammenarbeit mit den hiesigen Instanzen liegt uns am Herzen." Auch die Hochschule sei ein innovativer Partner. Wolf erinnerte an die Coronapandemie. Seither warte hinter jeder Ecke eine neue Hürde. Ein Zurück in die alte Normalität sei nicht in Sicht. Man dürfe aber den Mut nicht verlieren.

Verbandspräsident und Vorstandssprecher der Genossenschaftsbanken Bayern, Gregor Scheller, erinnerte an die Courage der Gründerväter, die in einer wirtschaftlich schwierigen Zeit inmitten der Hyperinflation den Mut aufgebracht hätten, diese Bank zu gründen, was ein fast unmögliches Unterfangen gewesen sei. Das Erfolgsmodell des Geldinstituts sei die Verbundenheit zu den Kunden gewesen. "Ein solider Fels in der Brandung." Auch Krisen der letzten Jahre habe die Volksbank Raiffeisenbank mit Bravour weggesteckt. Vielleicht zähle gerade jene Zeit zur erfolgreichsten in der Unternehmensgeschichte. Dieses Bankhaus stehe für Engagement und Vertrauen.

Florian Rieder, Leiter IHK-Geschäftsstelle Nordoberpfalz, verwies auf die Bedeutung der Genossenschaftsbanken für die Volkswirtschaft. Sie stünden für Sicherheit und sie schafften Vertrauen in der heimischen Wirtschaft. Meisterhaft hätten sie den Strukturwandel gemeistert und mitgestaltet. Als äußeres Zeichen der Anerkennung überreichte Rieder an Wolf eine Urkunde. In einem Imagefilm zogen die beiden ehemaligen Vorstandssprecher Gerhard Ludwig und Rudolf Winter positive Bilanz.

Der Höhepunkt der Feierstunde war ein Gespräch, das Wolf mit dem Kulmainer Ausnahmeathleten Gerd Schönfelder führte. Einem deutschen Ski-Rennfahrer, der bei Paralympischen Spielen insgesamt 22 Medaillen, davon 16 goldene, gewann. Schönfelder schilderte seinen schrecklichen Unfall, erzählte aber auch, wie er wieder herausgefunden habe aus seiner Lethargie. Nach der selbst auferlegten Devise "jammern verboten", habe er sein Schicksal akzeptiert und neuen Lebensmut geschöpft.

Die Feierstunde umrahmte die King Size Big Band unter Leitung von Markus König.

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Weiden in der Oberpfalz12.04.2023
 
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