Weiden in der Oberpfalz
02.01.2020 - 16:56 Uhr

20.000 Euro nicht genug: Weidener Sternsinger wollen noch einen draufsetzen

"Frieden! Im Libanon und weltweit", unter diesem Motto ziehen rund 70 Sternsinger bis Samstag durch Weiden. Den ersten Besuch statteten sie Oberbürgermeister Kurt Seggewiß ab. Der übergab ihnen eine Spende - von Sternsinger zu Sternsingern.

Die Sternsinger ín Weiden sind los! 14 Gruppen, 70 Kinder und eine Mission: Geld sammeln für den guten Zweck. Bild: Gabi Schönberger
Die Sternsinger ín Weiden sind los! 14 Gruppen, 70 Kinder und eine Mission: Geld sammeln für den guten Zweck.

"Alles wirkliche Leben ist Begegnung." Mit diesem Satz eröffnete Kaplan Johannes Bosco die Aussendung seiner rund 70 Sternsinger in 14 Gruppen in der Stadtpfarrkirche St. Josef. "Nicht überall auf der Welt ist Frieden selbstverständlich", erklärte Bosco. Gleichzeitig ist er sicher, dass Frieden nur durch Begegnung stattfinden kann.

Das ist der Kern des diesjährigen Sternsinger-Mottos "Frieden! Im Libanon und weltweit". Bis Samstag werden Ministranten, Erstkommunionkinder, Firmlinge und Freiwillige durch Weidens Straßen ziehen und Geld für Friedensprojekte im Libanon sammeln. Die Spenden sollen einerseits syrischen Flüchtlingen, die unter anderem in Camps in der libanesischen Bekaa-Ebene leben, zugute kommen. Andererseits unterstützen die Sternsinger damit Projekte, bei denen verschiedene Bevölkerungsgruppen im Libanon miteinander in Kontakt kommen können. Sie sollen auf diese Art Vorurteile und gegenseitiges Misstrauen abbauen können.

Zu Besuch beim Oberbürgermeister

Oberbürgermeister Kurt Seggewiß schwelgt in Erinnerungen. Mit dem Sternenstab in der Hand erinnert er sich an seine Zeit als Sternsinger zurück. Bild: Gabi Schönberger
Oberbürgermeister Kurt Seggewiß schwelgt in Erinnerungen. Mit dem Sternenstab in der Hand erinnert er sich an seine Zeit als Sternsinger zurück.

Den ersten Besuch stattete Bosco mit fünf Sternsingern dem Weidener Rathaus-Chef, Kurt Seggewiß, ab. Der betonte, dass die Heiligen aus dem Morgenland in den kommenden Tagen noch viel zu tun hätten. Schließlich wisse er, wovon er spreche. "Ich war selbst einmal bei den Sternsingern dabei. Damals, als ich Ministrant in St. Josef war", erzählte er. Er übergab den Besuchern die erste Spende.

Immerhin, ein Schritt in die richtige Richtung. Bosco hat sich für dieses Jahr ein ehrgeiziges Ziel gesetzt. "Vergangenes Jahr haben wir die 20 000-Euro-Grenze überschritten. Das wollen wir heuer noch einmal toppen."

Gleichzeitig bemängelt er, dass es heute nicht mehr überall üblich ist, die Türe zu öffnen, wenn die Sternsinger kommen. "Manchmal werfen die Menschen die Haustür gleich wieder zu, wenn sie die Kinder sehen", sagt er. Manche böten den Kindern Schnaps an oder würden über sie ihre abgelaufenen Süßigkeiten los. Allerdings wiegen Bosco zufolge die schönen Erfahrungen alles Negative auf. "Es ist schön, wenn sich die Leute über den Besuch freuen und dann erzählen, dass sie früher selber mal Sternsinger waren. Die Begegnung mit den Menschen ist es, die mir persönlich sehr viel bedeutet."

Damit die Sternsinger versorgt sind, sind neben den 14 Betreuern fast genauso viele Leute im Hintergrund aktiv, die für die Kinder in den Pausen Mittagessen kochen.

 
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