Weiden in der Oberpfalz
26.02.2022 - 18:22 Uhr

250 Menschen protestieren gegen Ukraine-Krieg und Wladimir Putin

Auch in Weiden sind die Menschen gegen den Krieg in der Ukraine auf die Straße gegangen. 250 Personen beteiligten sich an der Friedenskundgebung in Weiden.

"Stoppt Putin" oder "Stand with Ukraine" stand am Samstagnachmittag bei der Friedenskundgebung auf dem Macerata-Platz auf den Schildern. Ein Transparent forderte auf Regenbogenfarben "Frieden in Europa - Solidarität mit den Menschen in der Ukraine". Die gebürtige Ukrainerin Ludmilla Krehl wohnt seit vielen Jahren in Weiden. Ihre Eltern und ihr Bruder leben noch in der alten Heimat. Sie hat Angst um ihre Liebsten. „Es gibt viel Leid und es gibt viel Blut“, berührte sie die Herzen der 250 Zuhörer. Sie alle waren gekommen, um geschlossen gegen Wladimir Putins Überfall auf das Nachbarland Ukraine zu demonstrieren. „Hier in Weiden leben viele Aussiedler, auch viele Russen, die heute noch ihren Pass haben und die stolz darauf sind", unterstrich die Rednerin.

An ihre Mitbürger mit russischen Wurzeln appellierte Ludmilla Krehl, dass sie deren Landsleute in Russland darüber informierten, was aktuell in der Ukraine wirklich passiere. Denn wer in Deutschland lebe, habe freien Zugang zu Informationen. Anders als die von allen Informationen abgeschotteten Verwandten und Bekannten in Russland, "die nur die Lügen aus dem russischen Fernsehen kennen". Ludmilla Krehls Bitte: „Sie können was bewegen“.

"Angriff auf die Demokratie"

Oberbürgermeister Jens Meyer zeigte sich stolz über das breite Engagement der Weidener Bürger. „Ihr Einsatz ist richtig und er ist wichtig“, sagte er. „Der Angriff auf die Ukraine gefährdet die Stabilität in Europa. Er ist ein Angriff auf die Demokratie und er ist eine eklatante Verletzung des Völkerrechts.“ Krieg sei ein Verbrechen an der Menschlichkeit. „Unsere Aufgabe ist es, aufzustehen, uns zu wehren, unsere Solidarität zu zeigen und zu helfen.“

„Unsere eigene Ohnmächtigkeit wird uns zutiefst bewusst. Wir sind hilflos, wir sind eigentlich wortlos, weil Worte doch auch so wenig bewegen“, resignierte Veit Wagner. Nach Jahrzehnten weithin friedlicher Erfahrungen kämen Wirklichkeiten auf uns zu, die wir aus Filmen kannten oder aus abgründigsten Träumen. „Was sich aber zweieinhalb Flugstunden von hier abspielt, ist die reale Wirklichkeit." Krieg. Bilder von brutaler Macht, von Panzern, Bomben und Raketen. Und von unermesslichem Leid.

„Wir sind heute hierhergekommen, weil wir unserer Hilflosigkeit, unserem Mitleiden Ausdruck geben wollen", erklärte Wagner und forderte Putin vor den Internationalen Strafgerichthof. „Putin zeigt der Welt, wie eine ‚Regionalmacht‘ agiert“, fasste Grünen-Fraktionschef Karl Bärnklau seine Wut verächtlich zusammen. „Die Welt muss solidarisch zusammenstehen und Russland an den Verhandlungstisch zurück zwingen."

Was kommt nach der Ukraine?

Nach der Kundgebung vor dem NOC riefen Amnesty International, "Weiden ist bunt", "Bündnis für Frieden" und "Woodstock Festival gegen Rechts" zum stillen Umzug zur Schlusskundgebung am „Woodstock-Hügel“ auf. „Was macht Putin nach der Ukraine?“ fragte sich Günther Weiß. Eine Antwort wusste er nicht. Peter Krehl glaubte, die Deutschen müssten auch bereit sein, Wohlstandsabstriche in Kauf zu nehmen. Nur wer aus seiner eigenen Komfortzone heraustrete, könne Putin entschieden entgegentreten. Momentan sei die Ukraine das wichtigste Thema. Und das werde die Welt noch lange beschäftigen, sagte Cheforganisatorin Nina Krehl, die sich von der Solidaritätsbekundung der Weidener überwältigt zeigte.

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Deutschland und die Welt25.02.2022
 
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