Oberbürgermeister Jens Meyer hält unbeirrt an den Planungen für Weiden West IV fest. Daran arbeitet die Stadt Weiden seit fast einem Jahrzehnt. Das Aktionsbündnis Walderhalt wertet dieses Projekt hingegen als nicht notwendig, aus ökologischen Gründen sogar für nicht verantwortbar. Die gegensätzlichen Positionen sind damit klar. Dennoch heißt Meyer die Spitze des Bündnisses willkommen. Er nimmt die drei Ordner entgegen, in denen über 2900 Unterschriften gelistet sind, mit denen ein Bürgerentscheid gefordert wird, um die Planungen für West IV zu beenden.
"Sie nehmen ihr ganz demokratisches Recht in Anspruch. Und das ist gut so", macht Meyer deutlich, dass er einem Bürgerbegehren nicht im Wege stehen will. Natürlich erinnert er daran, dass die Weidener bereits 2014 über West IV entschieden hätten "und zwar eindeutig". Er wisse, dass es auch andere Meinungen zum neuen Gewerbegebiet geben. "In Weiden West sieht man das etwas skeptischer."
Für Meyer, den Großteil des Stadtrats und der Wirtschaft ist unbestritten, dass Weiden das Gewerbegebiet braucht, um Betrieben das weitere Wachsen, neuen Firmen die Ansiedelung zu ermöglichen.
Die Stadt brauche verstärkt Gewerbesteuer-Einnahmen, etwa um Sanierungskosten für Schulgebäude ("da ist ein Stau von wohl rund 240 Millionen Euro aufgelaufen) aufzubringen, aber auch um etwa kulturelle Veranstaltungen und die Aufgaben als Oberzentrum finanziell meistern zu können. "Irgendwo muss das Geld ja herkommen. Es kommt nur aus der Wirtschaft." Meyer betont, er habe keinen Zweifel an der Zulässigkeit des Bürgerbegehrens. Er werde demnächst darüber diskutieren lassen, ob der Stadtrat ein Ratsbegehren pro Weiden West IV dagegensetze.
Diese Argumentation, Schulsanierungen mit West IV zu verknüpfen, hält Hans Jürgen Gmeiner, CSU-Stadtrat und Mitarbeiter im Aktionsbündnis, "nicht für zielführend": "Es gibt viele Faktionen, die die Wirtschaftskraft beeinflussen."
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