Deshalb muss nun das vermutlich geschädigte Mädchen als Zeugin gehört werden. Dem 52-Jährigen wird vorgeworfen, seine damals 14 Jahre alte Tochter in den Osterferien vergangenen Jahres in seinem Wohnwagen im östlichen Landkreis Neustadt/WN zwei Mal missbraucht zu haben. Das Mädchen, das aus einer längeren, eheähnlichen Beziehung stammt, blieb nach der Trennung bei seiner Mutter in Rosenheim, hatte aber häufigen Kontakt mit dem Vater. Gemeinsam wohnte man dann in einem Hotel, besuchte häufig Gaststätten und fuhr mit dem Auto spazieren. Seit Frühjahr 2018 hauste der Selbständige jedoch in einem gebrauchten Wohnwagen in der Nähe seiner früheren Dauerunterkunft. Hier soll es zu den Übergriffen gekommen sein.
Der erheblich alkoholkranke Mann soll im Wohnwagen im gemeinsamen Nachtlager seine Hose ausgezogen haben, seiner Tochter in die Leggings und an die Brust gegriffen haben und im weiteren Verlauf in sie eingedrungen sein. Zum Samenerguss soll es nicht gekommen sein. Zwei Tage später soll das Gleiche vorgefallen sein. Wieder zuhause vertraute sich das Mädchen seiner Mutter an, die die Tat zur Anzeige brachte. In Rosenheim wurde das Kind von einer Beamtin vernommen.
Der Angeklagte, vertreten durch Rechtsanwalt Karl Rupprecht, gab an, damals täglich eine Flasche Wodka, ein „paar Flachmänner“ und einen Kasten Bier getrunken zu haben. Deshalb könne er sich nicht mehr an die Tat erinnern. Bei der ersten polizeilichen Vernehmung hatte er sich jedoch an seine Worte: „Zeig mich nicht an! Sonst muss ich in den Knast.“ erinnern können. Jetzt, vor Richter Hubert Windisch, hätte er es auch „indirekt“ zugegeben: „Ich geb´s einfach zu und fertig.“ Wenn er aber keine Erinnerung mehr an das Geschehen hat, ist ein solches Geständnis nichts wert, sagen Staatsanwaltschafts- Gruppenleiter Peter Frischholz und Richter Windisch.
Zu einer Fortsetzung der Verhandlung am 7. Mai um 9 Uhr sollen das mutmaßliche Opfer und weitere Zeugen aus dem damaligen Umfeld geladen werden. Die Schwierigkeit ist nur, dass, wie Nebenklagevertreter Peter Krauß (München) berichtete, sie sich wegen einer Erkrankung zurzeit in einer Klinik befindet und wahrscheinlich nicht reisefähig ist.













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