Bis kurz vor ihrem 90. Geburtstag war Sophie Krapf aktiv im Roten Kreuz tätig. Für ihr herausragendes ehrenamtliches Engagement zeichneten BRK-Kreisgeschäftsführer Sandro Galitzdörfer und die Führungsriege der BRK- Bereitschaft Rothenstadt sie mit der Ehrennadel des DRK, unterschrieben von Präsidentin Gerda Hasselfeldt, aus.
Die Tätigkeiten, die Sophie Krapf beim Roten Kreuz ausführte, waren vielfältig. Sie trat im November 1943 in die damalige Frauenbereitschaft ein. Nach der Ausbildung zur Sanitäterin übernahm sie unter anderem die Versorgung von Kriegsverletzten, die mit Zügen am Bahnhof Rothenstadt ankamen. Unzählige Dienste im Sanitäts- und im Rettungsdienst, als Leiterin der Frauenbereitschaft, im Telefondienst der 1977 neu geschaffenen Rettungsleitstelle, sowie in der Jugendarbeit folgten. Auch bei der Bewältigung der Einreisewelle nach dem Mauerfall war Krapf im Camp Pitman beteiligt. Jahrzehntelang, bis 2006, organisierte sie die Blutspendetermine in Rothenstadt und sogar später noch half sie dabei mit und kümmerte sich leidenschaftlich um die Spender. Nie machte die Trägerin des goldenen Ehrenzeichens viel Aufheben um ihre Person. „Des Graffel kannst jemand anders geben“, habe sie gesagt, als man ihr wieder einmal eine Ehrennadel anstecken wollte, berichtete Bereitschaftsleiterin Sieglinde Steiner am Freitag im AWO-Seniorenheim Hans Bauer.
Dort lebt die gelernte Schwesternhelferin seit zwei Jahren, anfangs mit ihrem Mann, der vor Kurzem verstarb. Drei Kinder gingen aus der Ehe hervor. Wandern und die Arbeit im Garten hatten sie und ihren Mann bis zuletzt verbunden. Heimleiter Denis Parchomenko stellte fest, dass der von Krapf geleistet Dienst am Menschen sehr ähnlich dem sei, den die AWO leiste.
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